Eine retrospektive multizentrische Studie verglich das reduzierte PEXIVAS- (53,8 %) mit dem GK-Standardregime (46,2 %) bei 234 Patienten mit schwerer GPA (n=148) und MPA (n=93). Primärer Endpunkt war ein Komposit aus Tod, ESRD und AAV-Progression vor Remission (mit Therapieintensivierung) oder Rezidiv, diesen erreichten binnen 12 Monaten 33,3 % der Patienten unter dem reduzierten PEXIVAS- versus 18,5 % unter dem GK-Standardregime (p=0,016).
In einer multivariaten Analyse war das reduzierte GK-Regime signifikant mit dem primären Endpunkt assoziiert (Hazard Ratio, HR 1,72; 95% KI 1,08-2,74), nicht jedoch mit einem erhöhten Risiko für Tod oder ESRD (HR 1,62; 95% KI 0,82-3,19). Es gab keine signifikante Differenz bei schweren Infektionen nach einem Jahr (20,6 vs. 15,7 %, p=0,427). Nach Propensity Score-Matching war die reduzierte GK-Dosis im Trend mit einem häufigeren Erreichen des primären Endpunkts verbunden (HR 1,57; 95% KI 0,93-2,64). Patienten der Subgruppe auf dem PEXIVAS-Regime mit Kreatinin-Spiegeln >300 mmol/l erreichten öfter den primären Endpunkt (Rate Ratio, RR 2,14; 95% KI 1,14-4,03). Dasselbe galt für die mit RTX behandelte Subgruppe (HR 1,61; 95% KI 0,94-2,77), die auch ein höheres Risiko für Tod oder ESRD aufwies (HR 2,42; 95% KI 1,04-5,66). Vor allem bei Patienten mit hohen Kreatinin-Spiegeln oder mit RTX als Induktionstherapie muss daher mit einem erhöhten Komplikationsrisiko unter dem GK-dosisreduzierten PEXIVAS-Regime gerechnet werden.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(2): 319-328