SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Weniger langfristige Organschäden unter Anifrolumab

Im Management des systemischen Lupus erythematodes (SLE) hat sich Anifrolumab rasch als eine effektive Therapieoption etabliert. Wie zuvor schon für Belimumab untersuchte jetzt ein kanadisches Team um Zahi Touma, Toronto, ob Anifrolumab zusätzlich zu einer Standardtherapie (SoC) mit einer reduzierten Akkumulation von Organschädigungen bei erwachsenen Patienten mit mittelschwer bis schwer aktivem SLE im Vergleich zu Real-World-Patienten aus der University of Toronto Lupus Clinic (UTLC) Kohorte, die nur eine SoC erhielten, assoziiert ist.

Patienten, die 300 mg Anifrolumab in den beiden Phase-III-Studie TULIP-1/-2 erhielten, wurden in den Anifrolumab-Arm aufgenommen, die relevanten TULIP-Einschlusskriterien wurden sodann auf die UTLC-Kohorte angelegt, um den Real-World SoC-Arm zu bilden. Ein Propensity-Scoring und zensierte Gewichtung wurden genutzt, um Baseline-Verzerrungen und Verluste während des Follow-up zu berücksichtigen. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des SLICC/ACR Damage Index (SDI)-Scores von Baseline bis Woche 208, der der sekundäre Endpunkt die Zeit bis zum ersten Anstieg des SDI-Scores. 354 Patienten wurden in den Anifrolumab-Arm und 561 in den Real-World SoC-Arm aufgenommen. Nach der Gewichtung war die durchschnittliche Veränderung des SDI im Anifrolumab- gegenüber dem Real-World SoC-Arm signifikant um 0,416 Punkte niedriger (95% KI −0,582 bis −0,249; p<0,001). Patienten im Anifrolumab-Arm hatten zudem eine um 60 % geringere Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung des SDI während des 208-wöchigen Follow-up (Hazard Ratio, HR 0,401; 95% KI 0,213-0,753; p=0,005).

Im Ergebnis kam es bei Patienten, die Anifrolumab als Add-on-Therapie erhielten, nach 208 Wochen zu signifikant weniger akkumulierten Organschädigungen im Vergleich zu einer alleinigen SoC.

Ähnlich wie zuvor für Belimumab gezeigt, scheint Anifrolumab – zusätzlich zur SoC gegeben – eine Verhinderung oder zumindest Verzögerung von Organschädigungen bei SLE-Patienten zu bewirken, auch wenn solche Studien immer mit gewissen Limitationen behaftet sind.

Quelle: Ann Rheum Dis 2025; doi: 10.1016/j.ard.2025.01.025