Patienten, die 300 mg Anifrolumab in den beiden Phase-III-Studie TULIP-1/-2 erhielten, wurden in den Anifrolumab-Arm aufgenommen, die relevanten TULIP-Einschlusskriterien wurden sodann auf die UTLC-Kohorte angelegt, um den Real-World SoC-Arm zu bilden. Ein Propensity-Scoring und zensierte Gewichtung wurden genutzt, um Baseline-Verzerrungen und Verluste während des Follow-up zu berücksichtigen. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des SLICC/ACR Damage Index (SDI)-Scores von Baseline bis Woche 208, der der sekundäre Endpunkt die Zeit bis zum ersten Anstieg des SDI-Scores. 354 Patienten wurden in den Anifrolumab-Arm und 561 in den Real-World SoC-Arm aufgenommen. Nach der Gewichtung war die durchschnittliche Veränderung des SDI im Anifrolumab- gegenüber dem Real-World SoC-Arm signifikant um 0,416 Punkte niedriger (95% KI −0,582 bis −0,249; p<0,001). Patienten im Anifrolumab-Arm hatten zudem eine um 60 % geringere Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung des SDI während des 208-wöchigen Follow-up (Hazard Ratio, HR 0,401; 95% KI 0,213-0,753; p=0,005).
Im Ergebnis kam es bei Patienten, die Anifrolumab als Add-on-Therapie erhielten, nach 208 Wochen zu signifikant weniger akkumulierten Organschädigungen im Vergleich zu einer alleinigen SoC.
Ähnlich wie zuvor für Belimumab gezeigt, scheint Anifrolumab – zusätzlich zur SoC gegeben – eine Verhinderung oder zumindest Verzögerung von Organschädigungen bei SLE-Patienten zu bewirken, auch wenn solche Studien immer mit gewissen Limitationen behaftet sind.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; doi: 10.1016/j.ard.2025.01.025