IDIOPATHISCHE ENTZÜNDLICHE MYOSITIDEN

Vielversprechende Daten für CAR-T-Zelltherapie

Auch bei refraktären idiopathischen entzündlichen Myositiden (IIM) wächst die Evidenz für die Wirksamkeit und Sicherheit der CD19 CAR-T-Zelltherapie. Jetzt berichteten Isabell Haase, Hamburg, und Kollegen über den Fall eines Patienten mit Jo1-Antisynthetase-Syndrom (ASyS), der auf mehrere Immunsuppressiva, einschließlich einer Anti-CD38-Therapie, refraktär war, und werteten parallel weitere veröffentlichte Fälle einer CAR-T-Zelltherapie bei Patienten mit therapierefraktärer IIM aus.

Nach der Lymphodepletion erhielt der Patient eine einmalige Infusion autologer CD19-gerichteter CAR-T-Zellen. Klinische, serologische und Sicherheitsoutcomes wurden über 6 Monate hinweg beobachtet. Ein Literaturreview analysierte zudem acht frühere Fälle hinsichtlich der Patientencharakteristika, Ergebnisse und Nebenwirkungen.

Die CAR-T-Zelltherapie wurde gut vertragen, mit nur niedrig-gradigem Zytokinfreisetzungs-Syndrom (CRS) und ohne Neurotoxizität. Klinisch zeigte sich eine signifikante und schnelle Verbesserung der Muskelkraft, Arthritis und Lungenfunktion sowie eine Normalisierung der Muskelenzyme (CK) und Entzündungsmarker (CRP, IL-18). Die Autoantikörper-Spiegel blieben unverändert. Transiente Hautveränderungen verschwanden rasch unter niedrig dosierten Glukokortikoiden. Die CAR-T-Zellen persistierten für 3 Monate, gefolgt von einer B-Zell-Rekonstitution ohne Rezidiv. Der Patient blieb nach 6 Monaten unter niedrig dosiertem Prednisolon (sonst ohne weitere Immunsuppressiva) in Remission.

Acht zuvor veröffentlichte Fälle einer CAR-T-Zelltherapie bei IIM berichten konsistent über signifikante Verbesserungen, wobei die meisten Patienten ohne Immunsuppressiva stabil liefen. Hypogammaglobulinämie war häufig, aber es wurden keine hochgradigen CRS, Neurotoxizitäten (ICANS) oder schwerwiegenden Infektionen dokumentiert. Die CD19 CAR-T-Zelltherapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei refraktärer IIM, bietet nachhaltige klinische Verbesserungen und ein bis dato günstiges Sicherheitsprofil.

Die bislang neun berichteten Fälle verdeutlichen das Potenzial der CAR-T-Zelltherapie auch nach Versagen auf B-Zell-/Plasmazellen-depletierenden Therapien. Es bedarf jetzt größerer Studien, um die Langzeitwirksamkeit und Sicherheit der CAR-T-Zelltherapie bei refraktärer IIM zu bewerten.

Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf190