PSORIASIS-ARTHRITIS

Ustekinumab und TNFα-Inhibitoren vergleichbar wirksam

Bei Psoriasis-Arthritis (PsA) gilt der Interleukin (IL)-12/23-Inhibitor Ustekinumab als besonders gut verträglich, bei aber etwas geringerer Effektivität im Vergleich zu den anderen Biologika. In der von Josef S. Smolen, Wien (Österreich), und Kollegen kürzlich publizierten prospektiven Beobachtungsstudie PsABio zeigten sich nun aber gegenüber TNFα-Inhibitoren kaum relevante Nachteile hinsichtlich des Erreichens einer niedrigen Krankheitsaktivität (LDA) oder Remission nach sechs Monaten.

In die große, prospektive PsABio-Kohortenstudie wurden 868 Patienten mit langjähriger PsA und hoher Krankheitsaktivität an 92 Zentren in acht europäischen Ländern eingeschlossen, die als biologische Erst- bis hin zur Drittlinientherapie Ustekinumab (n=426) oder einen TNFα-Inhibitor (n=442) erhielten. Verglichen wurde in Monat 6 mittels einer Propensity Score (PS)-adjustierten multivariaten logistischen Regression das Erreichen einer clinical Disease Activity Index for Psoriatic Arthritis (cDAPSA) LDA/Remission (cDAPSA zu Baseline ca. 30) und minimalen bzw. sehr niedrigen Krankheitsaktivität (MDA/VLDA).

In Monat 6 erreichten 45,7 bzw. 50,7 % der mit Ustekinumab oder einem TNFα Inhibitor behandelten Patienten eine cDAPSA LDA, im Hinblick auf eine cDAPSA-Remission waren es 14,9 bzw. 19,2 % und eine MDA wurde bei 26,4 bzw. 30,8 % dokumentiert. Die PS-adjustierten Odds ratios (OR) für das Erreichen einer cDAPSA LDA und MDA waren 0,73 (95% KI 0,46-1,15) und 0,87 (95% KI 0,61-1,25) unter Ustekinumab versus TNFα-Inhibitoren, was keine statistisch signifikante Differenz bedeutete. Ein hoher BMI sowie hoher cDAPSA zu Baseline waren nur unter TNFα-Inhibitoren mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer cDAPSA LDA assoziiert (OR 0,94 bzw. 0,64) – für Ustekinumab galt dies umgekehrt bei Frauen.

Jenseits der etablierten negativen Prädiktoren für ein ungünstiges Outcome (Zahl der Vortherapien, weibliches Geschlecht, Komorbiditäten) konnten mit dem cDAPSA und Psoriatic Arthritis Impact of Disease (PsAID)-12-Score sowie generalisierten Schmerzsyndrom neue Risikofaktoren identifiziert werden. Bei ähnlichem Sicherheitsprofil zeigte sich für Ustekinumab ein nur im Trend selteneres Erreichen der Therapieziele.

Quelle: Ann Rheum Dis 2021; doi: 10.1136/annrheumdis-2021-220263