In die Studie eingeschlossen wurden insgesamt 464 Patienten mit moderater bis schwerer Plaque-Psoriasis, aber ohne die Diagnose einer PsA, die entweder für mindestens fünf Jahre bDMARDs (n=234) oder mindestens drei Zyklen einer Schmalspektrum-UV-B-Therapie (n=230) erhalten hatten und über einen Zeitraum von Januar 2021 bis September 2020 nachverfolgt wurden, entsprechend 1.584 bzw. 1.478 Personenjahren (PJ). Bei jedem Patienten wurde die Entwicklung hin zu einer PsA durch einen Rheumatologen anhand der CASPAR-Kriterien erfasst. Die jährliche und kumulative PsA-Inzidenzrate wurde anhand einer Ereignis pro PJ-Analyse berechnet. Nach Adjustierung auf potenzielle Einflussfaktoren wurden mit Cox-proportionalen Risikomodellen die Hazard ratios (HRs) für PsA ermittelt.
Die jährliche Inzidenzrate der PsA belief sich auf 1,20 Fälle (95% KI 0,77-1,89) gegenüber 2,17 Fälle (95% KI 1,53-3,06) pro 100 Patienten/Jahr in der bDMARD- im Vergleich zur Phototherapie-Gruppe (HR 0,29, 95% KI 0,12-0,70; p=0,006). Als unabhängig mit einem erhöhten Risiko für die Progression zur PsA assoziierte Faktoren wurden ein höheres Alter (adj. HR 1,04; 95% KI 1,02-1,07), eine Nagelpsoriasis (adj. HR 3,15; 95% KI 1,63-6,06) und eine Dauer der Psoriasis >10 Jahre (adj. HR 2,02; 95% KI 1,09-3,76) ermittelt, während eine Therapie mit bDMARDs mit einem niedrigeren Risiko für eine inzidente PsA assoziiert war (adj. HR 0,27; 95% KI 0,11-0,66).
Auch wenn solche Studien mit Vorsicht zu interpretieren sind, könnte eine länger andauernde Biologika-Therapie bei Psoriasis-Patienten durchaus als Nebeneffekt eine Verzögerung oder reduziertes Risiko für PsA mit sich bringen.
Quelle: Ann Rheum Dis 2021; doi: 10.1136/annrheumdis-2021-219961