Im Rahmen von PreCARA wurde jetzt den potenziellen Effekten von TNFα-Inhibitoren während der Schwangerschaft auf das Geburtsgewicht der Kinder nachgegangen. Eine multivariate lineare Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um das Geburtsgewicht beeinflussende Variablen zu beschreiben.
Eingeschlossen wurden 188 Patientinnen mit RA, von denen 92 (48,9 %) während der Schwangerschaft eine Anti-TNF-Therapie erhielten. Die Krankheitsaktivität (DAS28-CRP) war zu allen Zeitpunkten niedrig, im dritten Trimester betrug der mittlere DAS28-CRP 2,17. TNFα-Inhibitoren waren nicht mit einem Anstieg negativer Schwangerschafts-Ergebnisse bzw. -Komplikationen wie niedriges Geburtsgewicht (<2.500 g), (notfallmäßiger) Kaiserschnitt, Hypertonie oder angeborenen Fehlbildungen assoziiert. Interessant war, dass TNFα-Inhibitoren während der Schwangerschaft in signifikant weniger SGA (small for gestational age)-Mangelgeburten resultierten (p=0,05), ohne zu mehr LGA (large for gestational age)-Kindern zu führen (p=0,73). Das mittlere Geburtsgewicht der Kinder von Frauen mit Anti-TNF-Therapie in der Schwangerschaft war 173 g höher (3,344 vs. 3,171 kg, p=0,03). In der multivariaten Analyse waren das Alter der Mutter (b -0,023, 95% KI -0,040 bis –0,0065; p=0,007), der Einsatz von TNFα-Inhibitoren (b 0,20, 95% KI 0,066-0,34; p=0,004), Typ-2-Diabetes (b 0,37, 95% KI 0,12-0,63; p=0,004) und das Gestationsalter (b 0,18, 95% KI 0,15-0,2; p<0,001) signifikant mit dem Geburtsgewicht assoziiert. Dies ist somit die erste Studie, die zeigte, dass TNFα-Inhibitoren während der Schwangerschaft von Frauen mit gut kontrollierter RA mit einem höheren Geburtsgewicht der Kinder assoziiert sind. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind noch unklar.
Quelle: Ann Rheum Dis 2022; 81(10): 1367-1373