In der OBRI-Registerstudie wurden 419 Patienten mit rheumatoider Arthritis und mindestens einem geschwollenen Gelenk evaluiert, die zwischen 2014 und 2019 entweder neu eine Therapie mit Tofacitinib (n=193) oder einem TNFi (n=226) aufnahmen. Die mittlere Krankheitsdauer in den beiden Gruppen betrug 12,6 und 8,0 Jahre, mit Biologika vorbehandelt waren 67,9 bzw. 21,7 % der Patienten – einen damals noch später im Verlauf erfolgenden Einsatz von JAKi reflektierend. Nach einem Follow-up von 6 Monaten war der Anteil von Patienten mit einer niedrigen Krankheitsaktivität (LDA) oder Remission im CDAI (≤10) mit 33,2 vs. 36,7 % vergleichbar unter Tofacitinib und TNFi. Auch die Raten für eine CDAI-Remission ≤2,8 (6,7 vs. 10,6 %) und eine LDA oder Remission gemäß einem DAS28-ESR ≤3,2 (35,8 vs. 40,7 %) waren ähnlich, während eine DAS28-ESR-Remission ≤2,6 unter dem JAKi signifikant seltener erreicht wurde (20,2 vs. 29,2 %). Nach dem Anlegen Propensity Score-adjustierter Modelle, die u. a. die genannten Differenzen in den Baseline-Charakteristika berücksichtigten, die Einfluss auf die Therapiewahl haben konnten, waren bei keinem der Parameter signifikante Unterschiede ersichtlich (z. B. Odds ratio, OR für CDAI LDA/Remission 0,85; 95% KI 0,51-1,43, mit Tofacitinib als Referenz). Keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gab es auch hinsichtlich von PROs wie etwa dem HAQ-DI (Rückgang bis Monat 6 um 0,06 vs. 0,10 Punkte) oder dem Rheumatoid Arthritis Disease Activity Index (RADAI; Reduktion um 0,63 bzw. 0,75 Punkte) – dies bei Ausgangswerten von 1,3 (HAQ-DI) bzw. 3,9 Punkten (RADAI). Alles in Allem zeigt sich somit nach 6 Monaten auch unter Real-life-Bedingungen eine vergleichbar gute Wirksamkeit von Tofacitinib und TNFi sowohl in puncto Krankheitsaktivität als auch PROs.
Quelle: J Rheumatol 2022; doi: 10.3899/jrheum.211066