Tofacitinib steht kurz vor der Zulassung

Am 26. April 2018 sprach das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine „positive opinion” zur Empfehlung der Zulassungserweiterung des JAK-Inhibitors Tofacitinib für Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) aus. Mit einem positiven Bescheid der EMA dürfte damit in absehbarer Zeit zu rechnen sein. In den USA ist Tofacitinib bereits seit Ende 2017 für die PsA zugelassen worden.

Im Wortlaut besagt die Empfehlung, dass Tofacitinib in Kombination mit Methotrexat (MTX) indiziert ist zur Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver PsA, die ein unzureichendes Ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegenüber früheren (cs)DMARD-Therapien hatten. Wie schon bei der Zulassung zur aktiven rheumatoiden Arthritis (RA), die allerdings explizit die Option einer Monotherapie bei MTX-Unverträglichkeit beinhaltet, beschränkt sich auch hier die Zulassung auf die 5 mg-Dosis 2x täglich.

Die zu erwartende Indikationserweiterung basiert auf zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien mit Patienten nach Versagen konventioneller (cs)DMARDs (OPAL Broaden) und von TNFα-Inhibitoren (OPAL Beyond). Sowohl bei PsA-Patienten mit Versagen auf csDMARDs- als auch TNFα-Inhibitoren hat sich Tofacitinib als wirksam über das komplette Krankheitsspektrum erwiesen. In OPAL Broaden wurden die beiden ko-primären Endpunkte, das ACR20-Ansprechen in Monat 3 und die Veränderung im HAQ-DI-Score von Studienbeginn bis Monat 3, signifikant erfüllt. Mit 50 % war das ACR20-Ansprechen (2x 5mg) vergleichbar mit jenem von Adalimumab (52 %). Signifikante Effekte zeigten sich auch im ACR50/70-Ansprechen, PASI75 sowie bei Enthesitis und Daktylitis. Ähnlich überzeugend waren die Ergebnisse in OPAL Beyond bei Patienten mit TNF-Versagen oder Unverträglichkeit. Die Unterschiede zwischen den beiden Dosierungen waren nur minimal, sodass die Zulassung „nur“ der niedrigeren 2x 5 mg-Dosierung plausibel wäre. Auf jeden Fall würde Tofacitinib die Therapieoptionen bei PsA erweitern als das dann nach Apremilast zweite oral einzunehmende Medikament nach MTX-Versagen.

Quelle:
 Meeting Highlights des Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP), 27. April 2018