AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

TNF-Inhibition scheint Osteoblasten-Aktivität zu reduzieren

Bei der Röntgenprogression von axSpA-Patienten spielt eine gesteigerte Osteoblasten-Aktivität eine wichtige Rolle. Deutsche Rheumatologen um Xenofon Baraliakos, Herne, untersuchten jetzt in einer Proof-of-concept-Studie die Effekte einer 6-monatigen Therapie mit TNFα-Inhibitoren (TNFi) auf die im Na[18F]F-PET/MRT bestimmte Osteoblasten-Aktivität im Verhältnis zu entzündlichen und strukturellen Läsionen bei Patienten mit rradiografischer (r-)axSpA.

In der Studie wurden 16 klinisch aktive r-axSpA-Patienten prospektiv einer Na[18F]F-PET/MRT der Sakroilikalgelenke (SIG) and Wirbelsäule (n=10) zu Baseline und während des Follow-up unterzogen. Drei Reader (1 für PET/MRT, 2 für konventionelle MRT) werteten alle Bilder aus, verblindet auf den Zeitpunkt. Knochenmarködeme (KMÖ), strukturelle Läsionen (fatty lesions [FL], Sklerose, Erosionen und Ankylose) und die Na[18F]F-Aufnahme wurden auf dem Level der SIG (SIG-Q) und vertebralen Ecken (VE) bestimmt. Insgesamt 11 Männer und 5 Frauen (im Mittel 38,6 Jahre) wurden über im Mittel 4,6 Monate (3-6 Monate) nachbeobachtet. Zu jedem Zeitpunkt wurden 128 SIG-Q und 920 VEs analysiert.

Zu Baseline zeigte sich eine Na[18F]F-Aufnahme in 96,0 % der SIG-Qs mit KMÖ, 94,2 % mit Sklerose und 88,3 %
mit FL. Im Follow-up fand sich bei 65,3 % der SIG-Q mit KMÖ (p<0,001), 33,8 % mit Sklerose (p=0,23) und 24,5 % mit FL (p=0,01) ein Rückgang der Na[18F]F-Aufnahme. Für die VEs wurde zu Baseline eine Na[18F]F-Aufnahme belegt in 81,5 % der Ecken mit Sklerose, 41,9 % mit FL und 33,7 % mit KMÖ. Im Follow-up zeigte sich bei 73,5 % der VE mit KMÖ (p=0,01), 53,3 % mit FL (p=0,03) und 55,6 % mit Sklerose (p=0,16) ein Rückgang der Na[18F]F-Aufnahme unter der TNFi-Therapie.

Die Behandlung mit TNFi führte innerhalb von 3-6 Monaten somit zu einer signifikanten Abnahme der osteoblatischen Aktivität insbesondere, aber nicht nur, an Stellen mit Entzündung. Zur Bestätigung der anti-osteoblastischen Effekte von TNFi im Sinne einer Prävention der radiografischen Progression der axSpA werden jetzt aber noch deutlich größere Datensätze benötigt – interessant sind diese Befunde aber definitiv.

Quelle: Arthritis Rheumatol 2022; doi: 10.1002/art.42149