RHEUMATOIDE ARTHRITIS

TNF-Inhibition: Nur minimal erhöhtes Psoriasis-Risiko

Dass die Therapie mit TNFα-Inhibitoren etwa bei rheumatoider Arthritis (RA) mit einem erhöhten Risiko für Psoriasis verbunden sein kann, ist keine neue Erkenntnis. Eine nationale dänische Kohortenstudie von David Thein, Kopenhagen, und Kollegen bestätigt jetzt erneut diesen Befund im Vergleich zu Nicht-bDMARDs, zeigt aber auch, dass das absolute Risiko minimal ist und keinen Einfluss auf die geplante Therapiestrategie haben sollte.

Ausgehend von dänischen Patientenregistern (1995-2018) wurden in die Kohortenstudie 109.085 Patienten mit RA (49 %) oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED, 51 %) eingeschlossen, die mit bDMARDs oder Nicht-bDMARDs behandelt wurden.

Insgesamt 1,4 % der Teilnehmer entwickelten eine de-novo Psoriasis, zu 9 % handelte es sich um eine Psoriasis pustulosa und bei 91 % um eine nicht-pustulöse Psoriasis. Das mediane Follow-up betrug 1,3 Jahre für Patienten mit nicht-pustulöser Psoriasis, 1,2 Jahre für jene mit der recht seltenen Psoriasis pustulosa und 3,1 Jahre für jene, die keine Psoriasis entwickelten. Im Ergebnis wiesen die 20.387 Patienten auf einer Anti-TNF-Therapie ein signifikant 2,38-fach erhöhtes Risiko für eine de-novo Psoriasis im Vergleich zu den 106.765 Patienten, die nicht mit Biologika behandelt wurden, auf – dies entsprach Inzidenzraten von 7,8 (95% KI 7,5-8,9) versus 3,0 (95% KI 2,9-3,2) pro 1.000 Personenjahre (PJ). Unter TNFα-Inhibitoren betrug die Hazard ratio (HR) für nicht-pustuläre Psoriasis 2,12 (95% KI 1,87-2,40; p<0,001) und für Psoriasis pustulosa 6,50 (95% KI 4,60-9,23; p<0 ,001) im Vergleich zu den konventionellen Therapien. Die Number Needed to Harm (NNH) betrug 241 PJ für jegliche TNF-assoziierte Psoriasis, 342 PJ für eine nicht-pustulöse Psoriasis und 909 PJ für Psoriasis pustulosa.

Auch wenn eine Sensitivitätsanalyse Hinweise liefert, dass das Risiko nicht auf eine höhere Krankheitslast zurückgeht, sondern eher auf die TNFα-Inhibitoren selbst, die im Vergleich zu anderen bDMARDs mit einem 1,98-fach erhöhten Risiko assoziiert waren, bleibt das absolute Risiko eben doch sehr gering.   

Quelle: JAMA Dermatol 2022; 158(9): 997-1004