Rheumatoide Arthritis

Therapiepersistenz von Biologika und tsDMARDs in der Praxis

Das Drug-Survival gilt als ein wichtiger Surrogatparameter für die Effektivität von Therapien bei rheumatoider Arthritis (RA), axialer Spondyloarthritis (axSpA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) sowie Psoriasis (Pso). Dänische Experten um Alexander Egeberg, Kopenhagen, untersuchten jetzt die Real-life-Therapiepersistenz von bDMARDs und tsDMARDs in diesen Entitäten.

Die dafür angestrengte Dänemark-weite Kohortenstudie basierte auf den prospektiven nationalen Registern DANBIO und DERMBIO, die sämtliche mit Biologika oder tsDMARDs zwischen Januar 2015 und Mai 2021 (DANBIO) und November 2015 bis November 2019 (DERMBIO) behandelten Patienten mit RA, axSpA, PsA und Pso abdeckte. Das jeweilige Drug-Survival wurde mittels Kaplan-Meier-Kurven abgebildet und Cox-proportionale Hazard-Modelle wurden eingesetzt, um die adjustierten Hazard ratios (HRs) für die Beendigung einer Therapie abzuschätzen. Eingeschlossen wurden insgesamt 12.089 Patienten (mit 17.903 Behandlungsserien), davon 5.104 mit RA (7.867 Serien), 2.157 mit axSpA (3.016 Serien), 2.551 mit PsA (3.313 Serien) und 2.577 mit Psoriasis (3.707 Serien).

In auf Einflussfaktoren adjustierten Modellen war bei RA das Drug-Survival am höchsten unter Rituximab, gefolgt von Baricitinib, Etanercept und Tocilizumab. Bei axSpA zeigte sich das höchste Drug-Survival für Golimumab im Vergleich zu allen anderen Therapien, gefolgt von Secukinumab und Etanercept, am geringsten war es unter Infliximab. Bei der PsA schnitten in dieser Hinsicht Tofacitinib und Infliximab im Vergleich zu den anderen bDMARD- bzw. tsDMARD-Therapien am schlechtesten ab. Alle anderen Wirkstoffe waren vergleichbar mit einem im Trend etwas höheren Drug-Survival von Golimumab, gefolgt von Secukinumab und Ixekizumab. Bei Psoriasis zeigte sich das höchste Drug-Survival für Guselkumab. Damit ergibt sich über die Indikationen hinweg ein sehr gemischtes Bild mit (bei TNFα-Inhibitoren) einem guten Abschneiden von Golimumab und einem schlechten von Infliximab. Die Interleukin (IL)-17 und IL-23-Inhibitoren schnitten in den zugelassenen Indikationen gut ab, bei den Januskinase (JAK)-Inhibitoren gab es indikations- und substanzspezifische Unterschiede. Zu hoch sollte man die Ergebnisse nicht hängen, alle Confounder (Einsatz in Erst-,Zweit- oder Drittlinientherapie etc.) lassen sich nicht komplett heraus rechnen.

Quelle: Semin Arthritis Rheum 2022; 53: 151979