PSORIASIS-ARTHRITIS

Therapiepersistenz auf Biologika geringer als gedacht

Für die Therapie der Plaque-Psoriasis (Pso) und PsA stehen immer mehr Biologika und Januskinase (JAK)-Inhibitoren (JAKi) zur Verfügung. In einer nationalen Kohortenstudie unter Verwendung von Krankenversicherungsdaten untersuchten Emilie Sbidian, Creteil (Frankreich), und Kollegen, die langfristige Persistenz von bDMARDs in diesen Indikationen – die neueren JAKi- und Interleukin (IL)-23i wurden allerdings noch nicht berücksichtigt.

Eingeschlossen wurden alle erwachsenen Patienten mit PsO und PsA, die zwischen 2015 und 2019 neu ein bDMARD verordnet bekamen, die Daten wurden retrospektiv analysiert. Persistenz war definiert als Zeit von der Therapieinitiierung bis zur Beendigung, geschätzt nach der Kaplan-Meier-Methode. Der Vergleich zwischen bDMARDs beinhaltete Propensity Score-gewichtete, Cox-proportionale Regressionsmodelle und die Adjustierung auf systemische nicht-biologische Therapien (zeitabhängige Variablen).

Analysiert wurden 16.892 Pso-Patienten (im Mittel 48,5 Jahre, 54,2 % Männer), von denen 60,4 % eine Therapie mit einem TNFi, 23,6 % mit einem IL-12/23i und 16,0 % mit einem IL-17i begannen. Von den 6.531 PsA-Patienten (im Mittel 49,1 Jahre, 54,6 % Frauen) starteten 76,2 % mit einem TNFi, 12,3 % mit einem IL-12/23i und 11,5 % mit einem IL-17i. Die 3-Jahres-Persistenzraten für Pso und PsA betrugen 40,9 bzw. 36,2 %. Adjustiert waren IL-17i gegenüber TNFi mit einer höheren Persistenz assoziiert, mit einer Hazard ratio (HR) bei Pso von 0,78 (95% KI 0,73-0.83) und PsA von 0,70 (95% KI 0,58-0,85), dies galt auch versus IL-12/23i bei der PsA (HR 0,69; 95% KI 0,55-0,.87). Zwischen IL-17i und IL-12/23i war bei Pso kein klarer Unterschied ersichtlich. Der IL-12/23i war versus TNFi bei Pso mit einer höheren Persistenz assoziiert (HR 0,76; 95% KI 0,72-0,80), nicht aber bei PsA. Insgesamt lassen sich bei einer mäßigen Langzeitpersistenz bei PsA Vorteile der IL-17i gegenüber TNFi (wohl durch das bessere Hautansprechen) und auch dem IL-12/23i ablesen. Vielleicht lässt sich die eher geringe Langzeitpersistenz dahingehend interpretieren, dass viele wirksame Alternativen (jetzt auch noch IL-23i und JAKi) zur Verfügung stehen und Therapien häufiger gewechselt werden.

Quelle: JAMA Dermatol 2022; doi: 10.1001/jamadermatol.2022.0364