SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Therapiecheck mit dem Lupus Check 5 Tool sinnvoll

Für das Monitoring bei SLE gibt es bislang keine konkrete klinische Anleitung, wie Patienten mit erhöhtem Risiko für Krankheitsverschlechterungen erkannt werden und wann Therapieüberprüfungen zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse sinnvollerweise initiiert werden sollten. Um diese Lücke zu schließen, hat ein internationales Expertengremium um Anca Askanase, New York (USA), das „Lupus Check 5 Tool“ entwickelt.

Letzteres soll mit einer einfachen Checkliste aus fünf Fragen Patienten identifizieren, bei denen eine Therapieüberprüfung angezeigt ist. Im Einzelnen stellt sich 1) die Frage, ob ein Patient eine anhaltende Krankheitsaktivität (in einem Organ) trotz der Krankheitsschwere angepasster Therapie zeigt. Falls ja, sollte die Zugabe eines konventionellen DMARDs oder Biologikums erwogen werden bzw. i.v. Cyclophosphamid bei organ-/lebensbedrohendem SLE oder Rituximab in refraktären Fällen. Frage 2) bezieht sich auf relevante Veränderungen der oder persistierend abnorme Laborwerte (hämatologisch, renal, Serologie) in den letzten 6 Monaten. Falls ja, sollte eine Therapieanpassung bei Patienten mit Schubrisiko (Anti-dsDNA-Anstieg, C3/C4-Abnahme, abnorme Urinwerte inkl. Kreatinin-Anstieg) erwogen werden – bei anhaltender Verbesserung oder stabilem SLE hingegen ein GK-Tapering. Sollte 3) die Frage bejaht werden, aufgrund eines Schubs/erhöhter Krankheitsaktivität eine Notfallambulanz aufgesucht zu haben (oder eine Hospitalisierung erforderlich war), sollte eine Dosiserhöhung bestehender oder Zugabe neuer Therapien zum Schubmanagement erwogen werden. Bedurfte 4) ein Patient einer persistierenden GK-Dosis >5 mg/Tag in den letzten 6 Monaten, sollte eine Anpassung der Therapie um Methotrexat, Azathioprin, Mycophenolat und/oder Biologika erwogen werden. Hat 5) ein Patient Schwierigkeiten mit der bestehenden Therapie sollte stärker die Patientenperspektive erfragt bzw. einbezogen werden („shared-decision-making“).

Die Nutzung des Lupus Check 5 Tools bei jedem Arztbesuch kann laut den Autoren dazu beitragen, eine rechtzeitige Anpassung der Therapie zu ermöglichen, um die Krankheitsaktivität zu senken, die Lebensqualität zu verbessern und die langfristigen Therapieziele Remission und niedrige Krankheitsaktivität zu erreichen.


Quelle: Rheumatol Ther 2025; 12(4): 731-740