AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Telemedizin kann der Standardversorgung überlegen sein

Mit steigenden Gesundheitskosten bei zugleich knappem Personal sind tragfähige Alternativen in der langfristigen ambulanten Versorgung von Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) gefragt. Niederländische Experten um Kasper Hermans, Maastricht, untersuchten kürzlich in der multizentrischen, pragmatischen, offenen, randomisierten, kontrollierten TeleSpA-Studie die Wirksamkeit und Kosteneffektivität einer patientengesteuerten Betreuung unterstützt durch asynchrones Telemonitoring (PIFU/TM) im Vergleich zur üblichen Versorgung (UC) bei axSpA-Patienten.

In der Studie wurden zwischen 2020 und 2022 insgesamt 200 SpA-Patienten mit stabiler Erkrankung (40 % Frauen, im Mittel 55,0 Jahre) im Verhältnis 1:1 auf eine PIFU/TM oder UC randomisiert (je n=100). Bei allen Teilnehmern erfolgte eine ambulante Visite zu Baseline und nach 12 Monaten. Es erfolgte eine Fernkontrolle nach 6 Monaten (PIFU/TM) oder nach Veranlassung der betreuenden Rheumatologen (UC).

Primärer Endpunkt war die Anzahl rheumatologischer Visiten innerhalb eines Jahres. Zugleich wurden ökonomische Analysen des Ansatzes durchgeführt, sowohl zu den reinen gesundheitsassoziierten Kosten als auch mit Einberechnung der Reisekosten und des Verlusts an Arbeitsproduktivität. Die Analysen zu Effektivität und Sicherheit erfolgten in der Intention-to-treat (ITT)-Population.

Nach einem Jahr betrug die mittlere Anzahl rheumatologischer Visiten 1,9 (SD ±1,5) in der PIFU/TM-Gruppe im Vergleich zu 2,6 (SD ±1,3) in der UC-Gruppe (mittlere Differenz -0,7, 95% KI -1,0 bis -0,3; p<0,0001), entsprechend einer signifikanten Reduktion um 25,4 %. Die Therapieergebnisse bezogen auf die Krankheitsaktivitätsparameter (z. B. ASDAS, BASDAI, Schmerz-VAS) waren in beiden Gruppen vergleichbar. Die Kombination aus PIFU and asynchroner Telemedizin war zudem kosteneffektiv, mit einer Einsparung reiner Kosten der Gesundheitsversorgung von -180 € (95% KI –921 bis 560) ohne einem gleichzeitigen Verlust adjustierter qualitätsgleicher Lebensjahre (QALYs) (0,004; 95% KI -0,022 bis 0,030). Auch in puncto Sicherheit bestanden keine relevanten Unterschiede.

Fazit: Eine patientengesteuerte Betreuung mit Telemonitoring resultierte in einer signifikanten, klinisch relevanten Reduktion rheumatologischer Visiten, dies ohne Einbußen in der Betreuungsqualität und bei zugleich eher geringerem finanziellem Aufwand.

Quelle: Lancet Rheumatol 2024; 6(12): e848-e859