ERE-Patienten (meist mit rheumatoider Arthritis [73,4 %] oder axialer Spondyloarthritis [19,9 %]), die am Screening-Programm teilnahmen (exponierte Patienten), wurden anhand der französischen nationalen Gesundheitsdatenbank identifiziert und mit nicht-exponierten, gematchten ERE-Kontrollen verglichen – sowohl in einer multivariaten Analyse als auch in einer mit Propensity Score-Matching. Primärer Endpunkt war ein Komposit-Score, der die Verordnung präventiver Wirkstoffe einschließlich Vakzinen, Statinen, Antiosteoporotika und Plättchenhemmern während des Jahres nach dem Indexdatum erfasste.
In der ersten Analyse, in die 286 exponierte Patienten und 858 Kontrollen eingingen, wurde der primäre Endpunkt in der Gruppe mit Screening-Programm signifikant häufiger erreicht (adjustierte Odds Ratio, OR 1,6, 95% KI 1,2-2,2; p<0,01). In der zweiten Analyse mit Propensity Score-Matching wurden 281 exponierte Patienten mit 281 Kontrollen verglichen. Auch hier erreichten die ein systematisches Screening durchlaufenden Patienten signifikant häufiger den primären Endpunkt als die Kontrollen (54,8 vs. 44,5 %, OR 1,5; p=0,015), mit einem gesteigerten Einsatz von Vakzinen, Cholesterinsenkern und Antiosteoporotika. Zudem waren Notallaufnahmen und Hospitalisierungen aufgrund von Frakturen, kardiovaskuläre Ereignisse oder Infektionen im Screening-Arm signifikant seltener (7,1 vs. 15,3 %, OR 0,42; p<0,01), mit zugleich einer Reduktion schwerer Infektionen (0,7 vs. 3,9 %; p=0,03).
Fazit: Mit einer Abnahme dringlicher Notfallaufnahmen und Hospitalisierungen um 58 % dürfte sich ein solches zusätzliche Zeit und Ressourcen kostendes Screening auf jeden Fall lohnen.
Quelle: RMD Open 2024;10(4): e004490