In der Studie wurden 102 RA-Patienten (im Mittel 62,4 Jahre, 70,6 % Frauen) auf einer stabilen GK-Dosis von 5 mg/Tag für ≥3 Monate und im Status einer LDA für ≥3 Monate im Verhältnis 1:1 auf ein Ersetzen von Prednison durch 20 mg/Tag Hydrokortison für 3 Monate, dann Reduktion auf 10 mg/Tag für 3 Monate vor dem Absetzen (n=53) oder ein Tapering von Prednison um 1 mg/Tag pro Monat bis zum kompletten Absetzen (n=49) randomisiert, dies jeweils in Abhängigkeit vom Erhalt der LDA.
Primärer Endpunkt war der Anteil von Patienten, die zu Monat 12 ein Absetzen des GK erreichten. Sekundäre Endpunkte waren der Anteil von Schüben, zusätzlicher GK-Bedarf, Krankheitsaktivität, PROs und die Ergebnisse von ACTH-Stimulationstests.
Im Ergebnis erreichten zu Monat 12 29 Patienten (55 %) in der Hydrokortison-Ersatztherapie-Gruppe und 23 Patienten (47 %) in der Prednison-Tapering-Gruppe ein vollständiges GK-Absetzen (p=0,4). Signifikante bzw. klinisch relevante Unterschiede zwischen den beiden Studienarmen wurden auch bei den sekundären Endpunkten nicht ermittelt. Es wurden keine Fälle einer akuten Nebenniereninsuffizienz beobachtet, auch wenn – wiederum ohne einem Unterschied zwischen beiden Strategien – 17 Patienten zu Monat 12 einen abnormen Befund im ACTH-Stimulationstest aufwiesen.
Fazit: Eine Hydrokortison-Ersatztherapie mit sukzessiver Dosisreduktion brachte gegenüber dem gewöhnlichen Prednison-Tapering keine Vorteile beim GK-Entzug und muss bei RA-Patienten in LDA nicht weiter verfolgt werden.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(1): 49-59