333 SLE-Patienten mit anhaltend klinisch inaktiver Erkrankung, die auf einer Erhaltung mit Low-dose-GK und HCQ waren, wurden auf den Entzug von GK und HCQ, von GK, aber nicht HCQ, oder die Fortführung beider Therapien randomisiert.
Der primäre Endpunkt war der Anteil von Patienten mit einem Schub gemäß dem SELENA-SLEDAI Flare-Index (SFI) nach 33 Wochen. Zwei parallele Nicht-Unterlegenheits-Analysen (medikamentenfrei bzw. HCQ-Fortführung vs. duale Erhaltungstherapie) wurden durchgeführt. Die Rezidivraten in den drei Gruppen beliefen sich auf 26,1 %, 11,2 % und 4,7 %. Im Vergleich zu einer Fortführung der dualen Erhaltungstherapie konnte für die medikamentenfreie Gruppe eine Nicht-Unterlegenheit nicht signifikant gezeigt werden (Δ Rezidivrate 21,4 %; 95% KI 12,3-30,5 %; p=0,238), während die Nicht-Unterlegenheit für die HCQ-Gruppe signifikant nachweisbar war (Δ Rezidivrate 6,5 %; 95% KI -0,5 bis 13,5 %; p=0,034). Unter HCQ kam es auch zu weniger Schüben als bei vollem Entzug beider Therapien (p=0,006). Bezüglich unerwünschter Ereignisse gab es keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass ein Absetzen von GK bei anhaltend klinisch inaktiven SLE-Patienten machbar ist. Jedoch erscheint es sinnvoll, die Patienten möglichst auf HCQ zu lassen, unter dem es zu weniger Schüben kam (auf vergleichbarem Level wie bei Beibehaltung der dualen Erhaltungstherapie), was auf eine präventive Rolle bei der Vermeidung von Rezidiven nach GK-Entzug hindeutet.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(2): 274-283
