Rheumatoide Arthritis

Steroideinsparung mit JAK-Inhibitoren besonders effektiv

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist die Einsparung von Glukokortikoiden (GK) ein wichtiger Faktor, um deren unerwünschten Langzeiteffekte zu minimieren. Ob Januskinase (JAK)-Inhibitoren in dieser Hinsicht eine größere Potenz als bDMARDs aufweisen, untersuchten italienische Rheumatologen um Giovanni Adami, Verona, kürzlich in einer monozentrischen, retrospektiven Analyse.

In der Untersuchung wurden bei mit zielgerichteten Therapien behandelten RA-Patienten GK-Tapering, Rescue-Therapie und Absetzen mit gemischten Modellen, Poisson-Regression und multivariabler logistischer Regression, adjustiert auf die Baseline-Krankheitsaktivität, demografische Faktoren und Therapielinie, analysiert.

Insgesamt 716 RA-Patienten wurden eingeschlossen, davon erhielten 156 JAK-Inhibitoren und 560 bDMARDs. Eine Therapie mit JAK-Inhibitoren war mit einer rascheren Reduktion der GK-Dosis innerhalb der ersten sechs Monate und einer um 60 % höheren Wahrscheinlichkeit für ein Absetzen im Vergleich zu bDMARDs assoziiert (adjustierte Odds Ratio 1,63, 95% KI 1,02–2,60; p=0,039). Trotz einer höheren GK-Dosis zu Baseline konnten über 50 % der mit JAK-Inhibitoren behandelten Patienten das GK nach 12 Monaten absetzen, verglichen mit ca. 40 % auf bDMARDs. Auch der Bedarf für eine GK-Rescue-Therapie war in der bDMARD-Gruppe signifikant höher (Rate Ratio 2,66; 95% KI 1,88–3,74).

Die Befunde lassen somit darauf schließen, dass JAK-Inhibitoren im Vergleich zu bDMARDs ein bei RA-Patienten schnelleres Ausschleichen von GK zulassen, auch wenn dies sicherlich noch genauer in prospektiven Studien untersucht werden sollte. Insgesamt betrachtet unterstreichen die Daten aber das Potenzial von JAK-Inhibitoren, die Langezeitexposition von GK und damit auch GK-assoziierte unerwünschte Wirkungen zu reduzieren. Überdies untermauert dies in Verbindung mit deren guter Wirksamkeit den hohen Stellenwert im Therapiemanagement von RA-Patienten.

Quelle: Rheumatology 2024; doi: 10.1093/rheumatology/keae455