In der Untersuchung wurden bei mit zielgerichteten Therapien behandelten RA-Patienten GK-Tapering, Rescue-Therapie und Absetzen mit gemischten Modellen, Poisson-Regression und multivariabler logistischer Regression, adjustiert auf die Baseline-Krankheitsaktivität, demografische Faktoren und Therapielinie, analysiert.
Insgesamt 716 RA-Patienten wurden eingeschlossen, davon erhielten 156 JAK-Inhibitoren und 560 bDMARDs. Eine Therapie mit JAK-Inhibitoren war mit einer rascheren Reduktion der GK-Dosis innerhalb der ersten sechs Monate und einer um 60 % höheren Wahrscheinlichkeit für ein Absetzen im Vergleich zu bDMARDs assoziiert (adjustierte Odds Ratio 1,63, 95% KI 1,02–2,60; p=0,039). Trotz einer höheren GK-Dosis zu Baseline konnten über 50 % der mit JAK-Inhibitoren behandelten Patienten das GK nach 12 Monaten absetzen, verglichen mit ca. 40 % auf bDMARDs. Auch der Bedarf für eine GK-Rescue-Therapie war in der bDMARD-Gruppe signifikant höher (Rate Ratio 2,66; 95% KI 1,88–3,74).
Die Befunde lassen somit darauf schließen, dass JAK-Inhibitoren im Vergleich zu bDMARDs ein bei RA-Patienten schnelleres Ausschleichen von GK zulassen, auch wenn dies sicherlich noch genauer in prospektiven Studien untersucht werden sollte. Insgesamt betrachtet unterstreichen die Daten aber das Potenzial von JAK-Inhibitoren, die Langezeitexposition von GK und damit auch GK-assoziierte unerwünschte Wirkungen zu reduzieren. Überdies untermauert dies in Verbindung mit deren guter Wirksamkeit den hohen Stellenwert im Therapiemanagement von RA-Patienten.
Quelle: Rheumatology 2024; doi: 10.1093/rheumatology/keae455