RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Stellenwert des Lungenultraschalls beim ILD-Screening

ILD sind eine häufige (oft frühe) Komplikation der RA, die normalerweise mittels HRCT diagnostiziert wird. Neue Daten deuten jedoch darauf hin, dass der Lungenultraschall für das Screening von RA-ILD von Interesse sein könnte. Eine monozentrische Beobachtungsstudie französischer Experten um Sébastien Ottaviani, Paris, zielte darauf ab, die Fähigkeit von LUS zum Screening von ILD bei RA zu bestimmen.

Alle 101 konsekutiv eingeschlossenen Patienten (69 % Frauen, mittleres Alter 44,7 Jahre) durchliefen eine klinische, pulmologische und rheumatologische Untersuchung, ein immunologisches Screening, Lungenscans mit HRCT und LUS sowie Lungenfunktionstests (LFTs). Die US-Untersuchung fand am selben Tag wie die HRCT statt, gemäß dem 14-Interkostalraum-Scanning-Protokoll.

Die Gesamtzahl der B-Linien wurde semiquantitativ wie folgt klassifiziert: 0, normal (≤5 B-Linien); 1, mild (6-15 B-Linien); 2, moderat (16-30 B-Linien); 3, schwer (≥ 30 B-Linien). Im HRCT zeigte sich eine RA-ILD bei 44 Patienten (43,6 %). Anhand der ROC-Kurvenanalyse konnte ein Schwellenwert von >5 B-Linien für die Diagnose von RA-ILD mit einer Sensitivität von 89 % und einer Spezifität von 93 % bestimmt werden. Die Anzahl der B-Linien korrelierte positiv mit dem mittleren Warrick-Score (r=0,836; p<0,001) und negativ mit den LFTs (r= -0,649; p<0,001).

Die Ergebnisse unterstützen die potenzielle Rolle des LUS beim RA-ILD-Screening. Durch die Verwendung eines kurzen Protokolls, das in der klinischen Routine praktikabel ist, zeigte eine B-Linien-Zahl von >5 eine gute diagnostische Leistung für die Diagnose einer ILD und korrelierte mit HRCT- und LFT-Befunden. Wichtig erscheint vor allem, dass ein negativer LUS-Befund eine ILD bei RA-Patienten ausschließen konnte.       

Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf133