RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Sicherheit von bDMARDs und tsDMARDs in klinischer Praxis

Klinische Längsschnitt-Register wie ARTIS (Anti-Rheumatic Therapies in Sweden) erlauben den simultanen Vergleich mehrerer Immunmodulatoren in der Praxis mit konsistenten Definitionen der Therapiekohorten, des Follow-up’s und der Outcomes. Ziel dieser ARTIS-Analyse von Thomas Frisell, Stockholm (Schweden), und Kollegen, war der Vergleich der Inzidenzraten (IRs) wichtiger Sicherheitsendpunkte für einzelne b/tsDMARDs bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) mit besonderem Fokus auf neuere Medikamente wie Janunskinase-Inhibitoren (JAKi).

In die landesweite Register-basierte Kohortenstudie gingen alle registrierten RA-Patienten (n=20.117) ein, die zwischen Januar 2010 und Ende Juni 2021 neu ein b/tsDMARD erhielten (Follow-up bis 30. Juni 2021). Die IRs selektierter Outcomes wurden zwischen individuellen b/tsDMARDs verglichen (Upadacitinib blieb außen vor, da n<200), adjustiert auf Confounder (Patienten-/RA-Krankheitscharakteristika, Komorbiditäten).

Im Vergleich zeigten sich markante Unterschiede bei Therapieabbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse (UE) mit IRs von 18/1.000 Patientenjahren [PJ] unter Rituximab bis 57 unter Tofacitinib, bei aber wenigen signifikanten Differenzen bezüglich schwerer UE. Schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) und schwere Infektionen (SIE) waren unter Baricitinib und Tofacitinib nicht häufiger als unter bDMARDs, im Gegensatz zu schwerem Herpes Zoster (Hazard ratios, HRs vs. Etanercept 3,82 und 4,00). Innerhalb der bDMARDs waren die SIE-Raten 30 % höher unter Infliximab und Rituximab vs. Etanercept. Das Risiko für Hospitalisierungen jeder Ursache war vs. Etanercept signifikant höher unter Infliximab, Certolizumab und Rituximab, am geringsten war es unter Tofacitinib (HR 0,69). Geringe Ereigniszahlen limitieren jedoch die Aussagekraft für einige Vergleiche, insbesondere in puncto Sarilumab und Tofacitinib.

Die Daten aus ARTIS bestätigen das bei RA vergleichbare Sicherheitsprofil von b/tsDMARDs, bei aber individuell doch deutlichen Unterschieben bei bestimmten Risiken.

Quelle: Ann Rheum Dis 2023;
doi: 10.1136/ard-2022-223762