In die Kohortenstudie gingen 123.383 Patienten mit PsO/PsA ein (im Mittel ca. 50 Jahre, überwiegend Frauen, häufigste Diagnose Pso), denen zwischen 2009 und 2018 neu eine Therapie mit TNFα-Inhibitoren (Adalimumab, Certolizumab pegol, Etanercept, Golimumab, Infliximab), Interleukin (IL)-17A-Inhibitoren (Ixekizumab, Secukinumab), dem IL-12/23-Inhibitor Ustekinumab oder dem Phosphodiesterase (PDE)-4-Inhibitor Apremilast verordnet wurde. Primäres Outcome waren schwere, hospitalisierungsbedürftige bakterielle, virale oder opportunistische Infektionen. Nachdem sich in einer initialen Analyse Ustekinumab als das sicherste bDMARD entpuppt hatte, wurden nach Propensity-Score-Gewichtung die Hazard ratios (HRs) für die anderen bDMARDs in zwei Datenbanken (MarketScan, Optum) verglichen und die gewichteten HRs in einer Metaanalyse kombiniert. Im Verlauf eines Follow-up über insgesamt 117.744 Personenjahre (PJ) kam es zu 1.514 schweren Infektionen, entsprechend einer Inzidenz von 1,29/100 PJ.
Nach Propensity-Score-Stratifizierung und -Gewichtung rangierte die Inzidenzrate schwerer Infektionen unter Ustekinumab von 0,59 bis 0,95/100 PJ. Gegenüber Ustekinumab betrugen die kombinierten gewichteten HRs für schwere Infektionen 1,66 (95% KI 1,34-2,06) für Adalimumab, 1,09 (0,68-1,75) für Certolizumab, 1,39 (1,01-1,90) für Etanercept, 1,74 (1,00-3,03) für Golimumab, 2,92 (1,80-4,72) für Infliximab, 2,98 (1,20–7,41) für Ixekizumab, 1,84 (1,24-2,72) für Secukinumab und 1,42 (1,02-1,96) für Apremilast. Ein ähnliches Bild bot sich für das Risiko bakterieller Infekte (Adalimumab, HR 1,60; Certolizumab, HR 0,58; Etanercept, HR 1,42; Golimumab, HR 1,75; Infliximab, HR 2,99; Ixekizumab, HR 3,31, Secukinumab, HR 1,62; Apremilast, HR 1,47). Für Herpes Zoster bewegten sich versus Ustekinumab die HRs zwischen 0,53 für Certolizumab und 1,47 für Golimumab.
Letztlich waren somit andere bDMARDs und Apremilast verglichen mit Ustekinumab mit einem 1,4- bis 3-fach höheren Risiko für hospitalisierungspflichtige Infektionen bei Pso/PsA-Patienten verbunden. Bei gegenüber anderen bDMARDs etwas schwächerer Wirksamkeit bestätigt sich die sehr gute Sicherheit von Ustekinumab, das im Hinblick auf schwere Infektionen sogar besser als Apremilast abschnitt.
Quelle: Arthritis Care Res 2021; doi: 10.1002/acr.24630