SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Schlechter Ausgangsstatus erschwert gute Krankheitskontrolle

Eine hohe Krankheitsaktivität (HDAS) ist bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) mit schlechten Langzeitergebnissen verbunden. In einer großen multinationalen Kohorte untersuchten Experten der Asia-Pacific Lupus Collaboration um Alberta Hoi, Melbourne (Australien), die Häufigkeit des Erreichens einer niedrigen Krankheitsaktivität (LLDAS) bzw. einer Remission bei HDAS-Patienten und ob dies mit einem verbesserten Outcome verbunden war.

Analysiert wurden zwischen 2013 und 2020 prospektiv gesammelte demografische, klinische und Outcome-Daten. Die Krankheitsaktivität wurde mit dem SLEDAI-2K bewertet. Eine HDAS wurde als SLEDAI-2K ≥10 definiert. Die erste Vorstellung der Patienten mit einem SLEDAI-2K ≥10 wurde als Baseline festgelegt. Überlebensanalysen wurden durchgeführt, um die Assoziationen zwischen kumulativem und anhaltendem Erreichen von LLDAS und Remission bei HDAS-Patienten und der Entwicklung von Organschäden (Damage) und Schüben zu untersuchen. Insgesamt 1.029 HDAS-Patienten mit einem medianen Follow-up von 2,7 Jahren (IQR 1,0- 4,8) wurden untersucht. Ein LLDAS bzw. eine Remission wurden mindestens einmal von 71 % (n=726) bzw. 41 % (n=418) der Patienten erreicht. Nur ein Fünftel der Patienten (20,9 %) erreichte ≥50 % kumulative Zeit im LLDAS oder in Remission. 37,5 % (n=385) der Patienten erreichten einen ≥3 Monate anhaltenden LLDAS, wobei progressiv niedrigere Anteile der Patienten längere Phasen eines anhaltenden LLDAS erreichten (15,3 % für ≥12 Monate, 5,7 % für ≥2 Jahre). Noch niedrigere Anteile der Patienten erreichten eine kurzzeitige (40,9 %) oder persistierende Remission (12,1 % für ≥12 Monate, <5 % für ≥2 Jahre). Das Erreichen von kumulativem und anhaltendem LLDAS oder Remission bot den HDAS-Patienten einen signifikanten Schutz vor Organschäden (für LLDAS ≥12 Monate vs. nie: Hazard Ratio, HR 0,22; 95% KI 0,09-0,56) und Schüben (HRs von 0,56 bis 0,18).

Fazit: Anhaltende Phasen von LLDAS und Remission waren zwar schwer zu erreichen, boten jedoch bei HDAS-Patienten den meisten Schutz vor Organschäden oder Schüben. 

Quelle: Rheumatology 2024;
doi: 10.1093/rheumatology/keae631