EOSINOPHILE GRANULOMATOSE MIT POLYANGIITIS

Rituximab versus konventionelle Therapie zur Remissionsinduktion

Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) ist eine eosinophile, ANCA-assoziierte Vaskulitis (AAV). Rituximab hat sich als Standardtherapie bei anderen AAV etabliert, jedoch fehlen bisher kontrollierte Studien zu dessen Einsatz bei EGPA. Zielsetzung von Rheumatologen der French Vasculitis Study Group um Benjamin Terrier, Paris, war der Vergleich von Rituximab mit der konventionellen Strategie zur Remissionsinduktion bei EGPA-Patienten in einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten, doppelblinden Phase-III-Überlegenheitsstudie.

Eingeschlossen wurden Patienten mit einer EGPA-Diagnose, entweder neu diagnostiziert oder mit einem Rezidiv zum Zeitpunkt des Screenings, mit aktiver Erkrankung, definiert als Birmingham Vasculitis Activity Score (BVAS) ≥3. Glukokortikoide (GK) plus Rituximab (1 g im Abstand von 2 Wochen) wurden mit der konventionellen Strategie (GK allein oder plus Cyclophosphamid bei schweren Formen) zur Remissionsinduktion verglichen.

Primärer Endpunkt war eine Remission, definiert als BVAS =0 und Prednison-Dosis von ≤7,5 mg/Tag an Tag 180. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Remissionsdauer während der Studie, die durchschnittliche tägliche GK-Dosis und die Sicherheit. Insgesamt wurden 105 Teilnehmer im Verhältnis 1:1 auf die beiden Therapien randomisiert. 33 (63,5 %) der Patienten in der Rituximab-Gruppe erreichten an Tag 180 den primären Endpunkt im Vergleich zu 32 (60,4 %) in der Kontrollgruppe (relatives Risiko, RR 1,05, 95 % KI 0,78- 1,42; p=0,75). Die Ergebnisse waren an Tag 360 ähnlich. Die durchschnittliche Remissionsdauer betrug 48,5 Wochen in der Rituximab-Gruppe und 49,1 Wochen in der konventionellen Strategie-Gruppe (p=0,41). Die Raten für alle und schwere Rezidive waren in beiden Gruppen vergleichbar. Es gab auch keinen signifikanten Unterschied bezüglich der durchschnittlichen täglichen GK-Dosis und in den Raten unerwünschter Ereignisse zwischen den Behandlungsgruppen.

Im Ergebnis war Rituximab war einer konventionellen Remissionsinduktionsstrategie bei EGPA somit nicht überlegen. Einen direkten Vergleich mit Cyclophosphamid gibt das Studiendesign allerdings ohnehin nicht her, vielleicht wäre ein klarerer Fokus auf Patienten mit schwerer EGPA sinnvoller gewesen.

Quelle: Ann Intern Med 2025; 178(9): 1249-1257