Auf Basis dieser Kohorte wurden eine Querschnittsstudie zur prävalenten ILD und eine Kohortenstudie zur inzidenten ILD durchgeführt. ILD-Diagnosen wurden validiert anhand des Reviews von Krankenakten und Thorax-HRCTs und/oder Pathologieberichten. MMP-1, -3, -7 und -9-Konzentrationen wurden in Plasmaproben bestimmt, standardisiert und in Quartilen kategorisiert.
Die Assoziationen von MMPs mit RA-ILD wurden erfasst mit logistischen (Prävalenz) und Cox-Regressionsmodellen (Inzidenz), adjustiert auf RA-ILD-Risikofaktoren. Von 2.312 Teilnehmern (88,9 % Männer, im Mittel 63,8 Jahre) hatten 96 eine prävalente ILD. Eine inzidente ILD entwickelte sich bei 130 Teilnehmern über ein Follow-up von 17.378 Personenjahren (PJ) (krude Inzidenzrate 7,5/1.000 PJ). Bei den Patienten in der höchsten Quartile von MMP-7-Konzentrationen zeigte sich ein fast 4-facher Anstieg des Risikos für eine prävalente ILD (adj. Odds Ratio, OR 3,78; 95% KI 1,86-7,65) und über 2-fach höheres Risiko für eine inzidente ILD (adj. Hazard Ratio, HR 2,33; 95% KI 1,35-4,02). Höhere MMP-9-Konzentrationen waren ebenfalls mit prävalenter und inzidenter ILD assoziiert, sowie (bei prävalenter ILD) negativ korreliert mit der forcierten Vitalkapazität (r=−0,30; p=0,005).
Im Ergebnis waren MMP-7 und MMP-9 in dieser großen RA-Kohorte adjustiert auf andere RA-ILD-Risikofaktoren stark mit einer sowohl prävalenten als auch inzidenten ILD assoziiert.
Diese Befunde unterstützen eine potenzielle pathogene Rolle von MMPs bei RA-ILD sowie, dass deren Messung künftig bei einer RA-ILD-Risikostratifizierung hilfreich sein könnte – von einer Anwendung in der Praxis (es gibt noch weitere Biomarker-Kandidaten) ist man aber noch weit entfernt.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2024; doi: 10.1002/art.42812