AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Risiko für anteriore Uveitis unter Biologika im Fokus

Die anteriore Uveitis (AU) ist häufig assoziiert mit dem HLA-B27-Antigen und tritt entsprechend als häufigste extraartikuläre Manifestation der Spondyloarthritis (SpA) in Erscheinung. Da die potenziellen Effekte von Interleukin (IL)-17A-Inhibitoren auf die AU bei SpA-Patienten bisher kaum erfasst wurden, verglichen schwedische Experten um Ulf Lindström, Göteborg, nun in einer Real-life-Studie das Risiko für AU unter einer Therapie mit Secukinumab und verschiedenen TNFα-Inhibitoren (TNFi).

Für die Studie wurden aus dem Swedish Rheumatology Quality-Register SpA-Patienten identifiziert, die zwischen den Jahren 2015 und 2018 neu eine Therapie mit Secukinumab oder einem TNFi aufnahmen. Fälle einer AU wurden anhand diagostischer Codes in der ambulanten ophthalmologischen Versorgung im nationalen Patientenregister ausgemacht und die Daten entsprechend abgeglichen. Die wichtigsten Endpunkte waren ohne Adjustierung die Raten von AU-Diagnosen pro 100 Patientenjahre (PJ) und mit Adjustierung auf Alter, Geschlecht, AU-Anamnese und Krankheitsaktivität die Hazard ratios (HRs) unter der Behandlung bei Patienten ohne AU in den 12 Monaten vor Therapiebeginn.

Auf der Basis von 4.851 neu aufgenommenen Therapien, darunter 456 mit Secukinumab und 4.395 mit einem TNFi wurde eine Rate von 6,8 (95% KI 5,2-8,7) AU-Diagnosen pro 100 PJ unter Secukinumab berechnet. Innerhalb der Substanzklasse der TNFi zeigte sich eine hohe Varianz dieser Rate von 2,9 (95% KI 2,1-3,7) für Infliximab und 4,0 (95% KI 3,3-4,9) für Adalimumab bis zu 7,5 (95% KI 6,7-8,4) für Etanercept.

Die adjustierten HRs für eine erste AU mit Adalimumab als Referenz waren: Secukinumab 2,32 (95% KI 1,16-4,63), Infliximab 0,99 (95% KI 0,49-1,96), Etanercept 1,82 (95% KI 1,13-2,93), Golimumab 1,59 (95% KI 0,90- 2,80) und Certolizumab pegol 1,12 (95% KI 0,44-2,83). Sensitivitätsanalysen bestätigten das Muster höherer AU-Raten unter Secukinumab und Etanercept im Vergleich zu monoklonalen TNFi.

Im Ergebnis scheint in der klinischen Praxis Secukinumab (für den IL-17i Ixekizumab wäre dies spekulativ) mit einem gegenüber monoklonalen TNFi etwas höheren AU-Risiko assoziiert zu sein, in Relation zu Etanercept ist es hingegen vergleichbar.

Quelle: Ann Rheum Dis 2021; doi: 10.1136/annrheumdis-2021-220420