In die Studie eingeschlossen wurden 622 konsekutive, zuvor bDMARD-naive PsO-Patienten (62,4 % Männer, im Mittel 46,9 Jahre), die eine Ersttherapie mit einem Biologikum begannen.
Verglichen wurde das Auftreten einer PsA, differenziert nach für ≥6 Monate eingesetzter bDMARD-Klasse, TNF- (n=317, 50,9 %), Interleukin (IL)-17- (n=164, 26,4 %) oder IL-23-Inhibitoren (n=141, 22,7 %) – dies unter Verwendung der sog. IPTW-Schätzung in einem Setting mit mehreren Therapieformen, um Baseline-Kovariablen über die Kohorten hinweg auszugleichen und so potenzielle Störfaktoren zu berücksichtigen. Mithilfe eines IPTW-Cox-Regressionmodells wurden Hazard Ratios (HRs) für PsA für IL-17- und IL-23-Inhibitoren im Vergleich zu TNF-Inhibitoren bestimmt. Das Follow-up erfolgte über 2.510 Personenjahre (PJ), und zwar über 1.569, 486 und 455 PJ in den TNF- (Etanercept, Infliximab, Adalimumab und Certolizumab pegol), IL-17- (Secukinumab, Ixekizumab und Brodalumab) und IL-23-Inhibitor-Kohorten (Guselkumab, Tildrakizumab und Risankizumab sowie der IL-12/23-Hemmer Ustekinumab), was im Durchschnitt 4,1 Jahren pro Person entsprach. Das mittlere Follow-up war im Vergleich zu den anderen Gruppen länger in der Anti-TNF-Kohorte (4,5 vs. je ca. 3 Jahre).
Leicht geringeres Risiko unter IL-23/-17 vs. TNF-Inhibitoren
Insgesamt entwickelten während des Beobachtungszeitraums 60 (10 %) von 622 Patienten unter bDMARDs eine PsA, davon 45 (14,2 %) in der TNF-, 9 (5,5 %) in der IL-17- und 6 (4,3 %) in der IL-23-Inhibitor-Kohorte. Bei etwas mehr als der Hälfte war diese vom Oligoarthritis-Typ; ein Viertel hatte primär Enthesitis, der Rest eine Daktylitis. Nach IPTW-Modellierung mit Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren waren die drei Kohorten gut ausbalanciert, und die adjustierten HRs für die Entwicklung einer PsA betrugen 0,63 (95% KI, 0,38–1,05) für IL-17- und 0,57 (95% KI 0,34–0,96) für IL-23-Inhibitoren im Vergleich zur Gruppe mit Anti-TNF-Therapie.
Die Ergebnisse waren ähnlich in einer Sensitivitätsanalyse, die auf ab 2016 (also mit breiterer Verfügbarkeit von IL-17/IL-23-Inhibitoren) behandelte Patienten beschränkt war (Anti-TNF, n=260; IL-17, n=158; IL-23; n=138). Hier betrugen die HRs für IL-17- und IL-23- versus TNF-Inhibitoren 0,52 bzw. 0,42, was beides signifikant war. Bereits in einigen auf Krankenversicherungs-Datenbanken basierenden Analysen waren positive Effekte von an der IL-17/-23-Schiene ansetzenden Antikörpern relativ zu Anti-TNF-Therapien aufgefallen.
Vorsichtig formulieren die Autoren, dass das Risiko für die Entwicklung einer PsA bei Pso-Patienten, die verschiedene Klassen von Biologika erhielten, leicht unterschiedlich zu sein scheint mit etwas niedrigeren Raten für IL-17- und vor allem IL-23-Inhibitoren. Jedoch waren die beiden letzteren Kohorten kleiner und die Fallzahlen insgesamt gering. Hinzu kommen das trotz aller statistischer Kniffe mit Limitationen behaftete retrospektive Design mit einer erheblichen Imbalance in puncto Alter, BMI und Pso-Schweregrad, was die Therapiewahl beeinflusst haben dürfte und auch durch IPTW wohl nicht gänzlich korrigiert werden kann. Letztlich bleiben somit die Ergebnisse prospektiver Beobachtungsstudien und pragmatischer randomisierter Studien mit aktiven Komparatoren abzuwarten.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(3): 435-441