In der auf nationalen Registern basierenden Beobachtungsstudie wurde das Risiko für einen ersten Primärtumor (außer nicht-melanozytärem Hautkrebs, NMSC) bei zwischen dem 1. Januar 2017 und 31. Dezember 2020 neu mit JAK-Inhibitoren oder einem Biologikum (bDMARD) behandelten erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ohne eine vorherige Krebsdiagnose in einem Real-World-Setting verglichen.
Zum Ausbalancieren von Kovariablen zwischen den Gruppen wurden ursachenspezifische Cox-Modelle mit IPTW-Schätzung angelegt und Hazard Ratios (HRs) für die Krebsinzidenz bei mit JAK-Inhibitoren oder bDMARDs behandelten Patienten mit RA kalkuliert.
Insgesamt wurden 875 bzw. 4.247 RA-Patienten auf neu verordneten JAKi oder bDMARDs identifiziert. Die JAK-Inhibitoren-Gruppe trug im Ergebnis 1.315 Personenjahre (PJ) und 19 Krebsfälle bei, die bDMARD-Gruppe 8.597 PJ und 111 Krebsfälle., entsprechend kruden Inzidenzraten von 14,4 bzw. 12,9/1.000 PJ. In gewichteten Cox-Modellen ergab dies eine HR von 1,41 (95% KI 0,76-2,37, 95%) für RA-Patienten auf JAK-Inhibitoren vs. bDMARDs.
In dieser Real-World-Studie war eine Therapie mit JAK-Inhibitoren bei RA-Patienten somit nicht mit einem signifikant erhöhten Risiko für einen ersten Primärtumor gegenüber bDMARDs assoziiert. Es wurden jedoch mehrere numerisch höhere Risikoschätzungen unter einer Therapie mit JAK-Inhibitoren ermittelt, sodass ein diesbezügliches Exzessrisiko nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Quelle: Rheumatology 2023; doi: 10.1093/rheumatology/kead163