RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Real-World-Studie zum Krebsrisiko unter JAK-Inhibitoren

m Zuge der ORAL Surveillance-Studie und den darauffolgenden Hinweisen der EMA gibt es auch Diskussionen bezüglich des Risikos für Malignitäten unter Januskinase (JAK)-Inhibitoren. Keine eindeutigen diesbezüglichen Signale gibt es bislang aus Registern. Auch eine von Rasmus Westermann, Aalborg (Dänemark), und Kollegen publizierte nationale, registerbasierte Kohortenstudie bildet hier keine Ausnahme.

In der auf nationalen Registern basierenden Beobachtungsstudie wurde das Risiko für einen ersten Primärtumor (außer nicht-melanozytärem Hautkrebs, NMSC) bei zwischen dem 1. Januar 2017 und 31. Dezember 2020 neu mit JAK-Inhibitoren oder einem Biologikum (bDMARD) behandelten erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ohne eine vorherige Krebsdiagnose in einem Real-World-Setting verglichen.

Zum Ausbalancieren von Kovariablen zwischen den Gruppen wurden ursachenspezifische Cox-Modelle mit IPTW-Schätzung angelegt und Hazard Ratios (HRs) für die Krebsinzidenz bei mit JAK-Inhibitoren oder bDMARDs behandelten Patienten mit RA kalkuliert.

Insgesamt wurden 875 bzw. 4.247 RA-Patienten auf neu verordneten JAKi oder bDMARDs identifiziert. Die JAK-Inhibitoren-Gruppe trug im Ergebnis 1.315 Personenjahre (PJ) und 19 Krebsfälle bei, die bDMARD-Gruppe 8.597 PJ und 111 Krebsfälle., entsprechend kruden Inzidenzraten von 14,4 bzw. 12,9/1.000 PJ. In gewichteten Cox-Modellen ergab dies eine HR von 1,41 (95% KI 0,76-2,37, 95%) für RA-Patienten auf JAK-Inhibitoren vs. bDMARDs.

In dieser Real-World-Studie war eine Therapie mit JAK-Inhibitoren bei RA-Patienten somit nicht mit einem signifikant erhöhten Risiko für einen ersten Primärtumor gegenüber bDMARDs assoziiert. Es wurden jedoch mehrere numerisch höhere Risikoschätzungen unter einer Therapie mit JAK-Inhibitoren ermittelt, sodass ein diesbezügliches Exzessrisiko nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.  

Quelle: Rheumatology 2023; doi: 10.1093/rheumatology/kead163