In der deutschen Kohortenstudie wurden zwischen Januar 2017 und April 2022 begonnene DMARD-Therapieepisoden analysiert. Ermittelt wurden die Inzidenzraten (IRs) pro 100 Patientenjahre (PJ) für alle Patienten als auch solche – analog zu ORAL Surveillance – mit erhöhtem kardiovaskulären (CV) Risiko (Alter ≥50 Jahre und ≥1 CV-Risikofaktor). Das MACE-Risiko wurde mit IPTW-adjustierten Andersen-Gill-Modellen geschätzt.
Insgesamt kam es bei 7.988 eingeschlossenen RA-Patienten, darunter 4.729 mit erhöhtem CV-Risiko, zu 154 MACE während 14.203 Behandlungsepisoden (21.218 PJ). Die IRs betrugen 0,68 (95% KI 0-47-0,95), 0,62 (95% KI 0,45-0,83), 0,76 (95% KI 0,53-1,06) und 0,95 (95% KI 0,68-1,29) für JAKi, TNFi, andere bDMARDs und csDMARDs. Höhere IRs wurden bei CV-Risikopatienten unter JAKi, TNFi, bDMARDs und csDMARDs ausgemacht: 0,92 (95% KI 0,62-1,33), 1,03 (95% KI 0,74-1,40), 1,17 (95% KI 0,80-1,65) und 1,48 (95% KI 1,05-2,01). Die adjustierten Hazard Ratios (HRs) für den Vergleich von JAKi, bDMARDs und csDMARDs mit TNFi beliefen sich auf 0,89 (95% KI 0,52-1,52), 0,76 (95% KI 0,45-1,27) und 1,36 (95% KI 0,85-2,19) bei allen und 0,74 (95% KI 0,41-1,31), 0,75 (95% KI 0,45-1,27) und 1,21 (95% KI 0,74-1,98) bei CV-Risikopatienten. Die HRs waren nicht erhöht bei Patienten ≥65 Jahre, mit CV-Anamnese oder Rauchern, und auch nicht, wenn csDMARDs statt TNFi als Referenz angelegt wurden. Die IRs für Baricitinib, Tofacitinib und Upadacitinib waren 0,49 (95% KI 0,25-0,85), 0,98 (95% KI 0,58-1,55) und 0,53 (95% KI 0,15-1,36).
Somit zeigte sich auch im RABBIT-Register kein erhöhtes MACE-Risiko für JAKi, bei sich aber individuell unterscheidenden nicht-adjustierten Inzidenzraten.
Quelle: RMD Open 2023; 9(4): e003489