RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Prädiktoren für den Übergang von Arthralgie zur Arthritis

Längst nicht alle seropositive Personen mit einer Arthralgie entwickeln tatsächlich eine rheumatoide Arthritis (RA). Ziel einer großen Kohortenstudie niederländischer Rheumatologen um Giulia Frazzei, Amsterdam, war es, die Entwicklung einer RA bei Risikopersonen mit Arthralgie, die ACPA- und/oder Rheumafaktor (IgM-RF) positiv waren, über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren vorherzusagen.

Insgesamt wurden 617 seropositive Personen mit Arthralgie (74,4 % Frauen, im Mittel 49,7 Jahre), definiert als Gelenkschmerz, aber keine Arthritis bei der körperlichen Untersuchung, die ≥3 Monate vor Einschluss keine Glukokortikoide erhalten hatten und DMARD-naiv waren, in die Studie eingeschlossen. 38 % der Teilnehmer waren IgM-RF-positiv, 31 % ACPA-positiv und 30 % waren sowohl ACPA- als auch IgM-RF-positiv. Klinisch und biologisch relevante Ausgangscharakteristika zur Vorhersage der Entwicklung einer RA wurden mittels Cox-proportionaler Hazard-Regression analysiert.

Die mittlere Zeit bis zur Arthritis betrug 19,6 Monate bei 33,7 % der Teilnehmer; das mittlere Follow-up bei Personen, die keine Arthritis entwickelten, erstreckte sich über 47,3 Monate. Es zeigte sich, dass Angehörige ersten Grades von RA-Patienten (Hazard Ratio, HR 1,50), Individuen mit intermittierenden Symptomen (HR 1,64), Symptomen, die bei Einschluss <12 Monate andauerten (HR 0,71 für Symptomdauer >12 Monate), Morgensteifigkeit ≥1 Stunde (HR 1,63) oder Gelenkschwellung (HR 1,51) ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Arthritis aufwiesen. Darüber hinaus hatten Personen mit hohen ACPA-Titern (HR 4,65) oder Doppelpositivität für ACPA und IgM-RF (HR 6,83) das höchste Risiko, eine RA zu entwickeln, verglichen mit solchen, die nur IgM-RF- oder niedrige ACPA-Titer aufwiesen. Das Risiko, eine Arthritis zu entwickeln, betrug 58,2 %, wenn ≥3 Variablen vorhanden waren.

Eine Kombination von Ausgangscharakteristika kann dazu dienen, die zukünftige Entwicklung einer RA bei seropositiven Personen mit Arthralgie vorherzusagen (wenn auch nicht mit Sicherheit). Dennoch werden die Ergebnisse dazu beitragen, Personen mit dem höchsten Risiko für eine RA zu identifizieren, die in der klinischen Praxis von zusätzlichen Nachbeobachtungen und der Rekrutierung in Präventionsstudien profitieren könnten. 

Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(4): 547-553