RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Postmenopausale Frauen: Längere Östrogenexposition mit schützendem Effekt

Die Menopause stellt eine bedeutende Phase im Leben einer Frau dar, die von tiefgreifenden physiologischen Veränderungen begleitet wird. Ein frühes Einsetzen der Menopause wird mit verschiedenen negativen Folgen in Verbindung gebracht, so auch mit der Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis (RA). Frühere Studien zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen natürlichem Menopausenalter (NMA) und RA zeigten jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Kanadische Experten um Hala Tamim, Toronto, untersuchten jetzt erneut die mögliche Assoziation zwischen NMA und RA bei postmenopausalen Frauen.

In die Studie wurden 7.031 Frauen im Alter von 45-85 Jahren aus der Canadian Longitudinal Study on Aging über einen Zeitraum von 10 Jahren einbezogen. Die Analyse beschränkte sich auf Frauen, die auf natürliche Weise in die Menopause eingetreten waren und zuvor keine RA hatten. Das NMA wurde in folgende Kategorien eingeteilt: ≤44 (Referenz), 45-49 und ≥50 Jahre. Mit Hilfe einer Überlebenszeitanalyse wurde der Zeitraum bis zum Auftreten einer RA bestimmt. Unkorrigierte und adjustierte multivariate Cox-Regressionsmodelle wurden verwendet, um die Assoziation zwischen NMA und RA zu untersuchen.

Insgesamt 1,98 % der Frauen (n=253) entwickelten im Verlauf eine RA. Das angepasste multivariate Cox-Regressionsmodell zeigte ein signifikant geringeres RA-Risiko bei Frauen mit einem höheren NMA von ≥50 Jahren und einer Hormontherapie (HRT)-Dauer von ≥8 Jahren. Die Hazard Ratio betrug 0,2 (95% KI 0,1–0,7) im Vergleich zu Frauen mit einem NMA ≤44, die nie eine HRT erhalten hatten. Fazit: Eine spätere natürliche Menopause und längere HRT-Anwendung können das RA-Risiko senken. Eine längere Östrogenexposition könnte somit eine Rolle bei der RA-Prävention spielen.

Quelle: Semin Arthritis Rheum 2025; 73: 152747