Ankylosierende Spondylitis

Positive Daten zu Secukinumab aus MEASURE 3

Der basierend auf positiven Ergebnissen der beiden Phase-III-Studien MEASURE 1 und 2 für Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis (AS) zugelassene IL-17A-Hemmer Secukinumab bestätigte seinen hohen Stellenwert auch in der 52-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten MEASURE 3-Studie. In der von Karel Pavelka, Prag (Tschechien), und Kollegen publizierten Phase-III-Studie zur Effektivität und Sicherheit von Secukinumab wurden s.c.-Erhaltungsdosen von 150 und bei AS erstmals auch 300 mg nach einer (nicht zugelassenen) i.v.-Aufsättigung erprobt.

In MEASURE 3 wurden 226 AS-Patienten mit und ohne Anti-TNF-Vortherapie auf i.v. Secukinumab 10 mg/kg (Baseline, Woche 2 und 4) gefolgt von s.c. 300 mg (IV-300 mg) oder 150 mg (IV-150 mg) alle 4 Wochen oder Placebo randomisiert. Letztere Gruppe wurde in Woche 16 auf s.c. Secukinumab 300 oder 150 mg re-randomisiert. Primärer Endpunkt war das ASAS20-Ansprechen in Woche 16, als sekundäre Endpunkte wurden bis Woche 52 das Ansprechen gemäß ASAS40, ASAS 5/6, BASDAI, ASAS partielle Remission (ASAS-PR) und die Veränderung des hsCRP-Spiegels erfasst. Die begleitende Gabe von NSAR, Sulfasalazin (≤3 g/Tag), Methotrexat (7,5-25 mg/Woche) oder Prednison (≤10 mg/Tag) in stabiler Dosierung war erlaubt.

Der primäre Endpunkt wurde signifikant erreicht mit ASAS20-Ansprechraten in Woche 16 von 60,5 % unter Secukinumab 300 mg (p<0,01) und 58,1 % mit der 150 mg-Dosierung (p<0,05) gegenüber 36,8 % unter Placebo. Auch alle sekundären Endpunkte wurden in Woche 16 signifikant erreicht mit Ausnahme von ASAS-PR unter Secukinumab 150 mg. Die bis Woche 16 verzeichneten Verbesserungen in allen Endpunkten blieben bis Woche 52 bestehen oder wurden weiter ausgebaut (z. B. ASAS20: 68,4 bzw. 58,1 %, ASAS40: 53,9 bzw. 40,5 %). Infektionen, einschließlich Candidiasis, traten in der placebkontrollierten Phase unter Secukinumab häufiger auf; bis Woche 52 betrugen die gepoolten Inzidenzraten von Candida-Infektionen und Grad 3/4-Neutropenien je 1,8 %. Die Sicherheit der bei Psoriasis-Arthritis (PsA)-Patienten mitunter eingesetzten 300 mg-Dosierung war (wie bei der PsA) gut.

Zusammenfassend führten sowohl s.c. Secukinumab 300 mg als auch 150 mg zu einer raschen, signifikanten und anhaltenden Verbesserung der Zeichen und Symptome von AS-Patienten, ohne dass neue unerwartete Sicherheitssignale gesehen wurden. Die Effektivität war unabhängig von einer Anti-TNF-Vortherapie gegeben, wenngleich TNF-naive Patienten (erwartungsgemäß) das höchste Ansprechen aufwiesen.

Im Wesentlichen konnten somit frühere Erkenntnisse bestätigt werden. Ein signifikanter Vorteil der höheren 300 mg-Dosis, die bei PsA für Patienten mit Anti-TNF-Vortherapie oder starker Hautbeteiligung empfohlen wird, konnte in MEASURE 3 nicht bzw. numerisch erst im weiteren Verlauf nach 52 Wochen herausgearbeitet werden – womöglich führte die (nicht zugelassene) i.v.-Aufsättigung zur Abschwächung solcher Effekte oder der Dosierungsschritt von 150 zu 300 mg spielt bei AS doch eine etwas geringere Rolle. 

Quelle: Arthritis Res Ther 2017; 19: 285