In der Studie wurden 53 Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver, seropositiver RA (ACPA+ oder RF+) und unzureichendem Ansprechen oder Intoleranz auf/von ≥1 TNFα-Inhibitor im Verhältnis 3:2 auf Nipocalimab (15 mg/kg i.v. alle 2 Wochen; n=33) oder Placebo (n=20) von Woche 0 bis 10 randomisiert. Effektivitäts-Endpunkte (primärer Endpunkt war die Veränderung im DAS28-CRP von Baseline bis Woche 12) und PROs wurden bis Woche 12 erfasst, die Sicherheit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik bis Woche 18.
Der primäre Endpunkt wurde nicht erreicht, Nipocalimab zeigte gegenüber Placebo nur eine numerische Verbesserung im DAS28-CRP von Baseline bis Woche 12 (LSM -1,03 [95% KI -1,66 bis -0,40] vs. -0,58 [95% KI -1,24 bis 0,07]).
Ein tendenziell besseres Ansprechen wurde auch bei allen sekundären Effektivitäts-Endpunkten und PROs verzeichnet. Insgesamt kam es zu drei schweren unerwünschten Ereignissen. Nipocalimab reduzierte wie erhofft (genau dafür wurde es entwickelt) signifikant und reversibel die Serum-Immunoglobulin G-, ACPA- und zirkulierende Immunkomplex-Spiegel, nicht aber die Entzündungsmarker einschließlich CRP. Die ACPA-Reduktion war sowohl mit einer DAS28-CRP-Remission als auch dem Erreichen eines ACR50-Ansprechens assoziiert, Patienten mit einem höheren Baseline-ACPA-Spiegel erzielten größere klinische Verbesserungen.
Auf den ersten Blick erscheinen die Ergebnisse eher enttäuschend, auf den zweiten Blick wäre aber eine gezielte Evaluation des neuen Antikörpers bei therapierefraktären RA-Patienten mit hohen ACPA-Spiegeln womöglich ein lohnenswertes Unterfangen.
Quelle: RMD Open 2024; 10(2): e004278