AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Nicht-röntgenologische SpA: bDMARDs nur bei Entzündung sinnvoll

Bei nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (nr-axSpA) werden mit guten Erfolg bDMARDs eingesetzt, zunächst TNFα- und nun auch IL-17A-Inhibitoren (TNFi/IL-17Ai). Eine Voraussetzung ist jedoch das Vorliegen objektiver Entzündungszeichen wie Sakroiliitis im MRT oder erhöhter CRP-Spiegel. Niederländische Rheumatologen um Irene E. van der Horst‐Bruinsma, Amsterdam, untersuchten nun bei Patienten mit Verdacht auf nr-axSpA und hoher Krankheitsaktivität, aber ohne Entzündungszeichen, den Einsatz von Etanercept in einer 6-monatigen placebokontrollierten Studie.

In die Studie eingeschlossen wurden insgesamt 80 TNFi-naive Patienten mit entzündlichem Rückenschmerz, ≥2 SpA-Merkmalen und hoher Krankheitsaktivität (BASDAI-Score ≥4), aber ohne erforderlichem positiven Befund einer Sakroiliits im MRT und/oder einem erhöhten CRP-Spiegel. Diese wurden im Verhältnis 1:1 für 16 Wochen auf Etanercept oder Placebo randomisiert und subsequent weitere 8 Wochen ohne Studienmedikation nachbeobachtet (24 Wochen ab Baseline). Primärer Endpunkt war das ASAS20-Ansprechen in Woche 16, sekundäre Endpunkte waren unter anderem der ASDAS-Score sowie Veränderungen von Krankheitsparametern wie dem BASMI, CRP-Spiegel, ESR und MRT SPARCC-Score (der Sakroiliakalgelenke, SIG) nach 16 und 24 Wochen. Die Patientencharakteristika zu Baseline waren in beiden Studienarmen vergleichbar.

Im Ergebnis zeigte sich in Woche 16 keine signifikante Differenz beim Anteil der Patienten, die unter Etanercept und Placebo ein ASAS20-Ansprechen erreichten (16,7 vs. 11,1 %, relatives Risiko, RR 0,7, 95% KI 0,2-2,2; p=0,5). Lediglich beim ESR zeigte sich eine deutlichere Reduktion um 2,2 vs. 1,4 mm/h zugunsten von Etanercept, was aber wiederum statistisch nicht signifikant war. Zwischen Woche 16 und 24, also ohne Studienmedikation, kam es zu einer größeren Verschlechterung im BASMI, CRP-Spiegel und ESR in der Gruppe, die zuvor Etanercept erhalten hatte, für das CRP war der Unterschied signifikant. Wirklich neue Erkenntnisse bringt die Studie im Grunde nicht, denn auch in den Phase-III-Studien zu TNFi bei nr-axSpA hatte sich ein ähnliches Bild gezeigt mit trotz hoher Krankheitsaktivität nur relativ geringfügigen Effekten bei Patienten ohne Sakroiliitis im MRT und/oder hohem CRP-Spiegel, aber guter Wirksamkeit, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, die entsprechend auch Eingang in die jeweiligen Zulassungstexte fanden.

Quelle: Arthritis Rheumatol 2021; 73(5): 806-815