In der Studie an der rheumatologischen Abteilung des Skåne-Universitätshospitals erhielten 82 mit JAK-Inhibitoren behandelte RA-Patienten und 51 gesunde Kontrollen zwei Dosen der Shingrix-Vakzine. Die impfspezifische Antikörperantwort wurde indirekt via ELISA bestimmt und die Antikörperspiegel nach der Impfung zwischen Patienten und Kontrollen mithilfe einer Kovarianz-Analyse verglichen. Nach potenziellen Prädiktoren für das Impfansprechen wurde mittels multivariater linearer Regressionsanalysen gefahndet. Zudem wurden von Patienten berichtete unerwünschte Ereignisse (UEs) und die RA-Krankheitsaktivität analysiert. Nach der Vakzinierung stiegen die impfspezifischen Antikörperspiegel sowohl bei den RA-Patienten als auch Kontrollen signifikant an (p<0,0001). 80,5 % der RA-Patienten und 98,0 % der Kontrollen erreichten dabei einen ≥4-fachen Anstieg der Antikörperspiegel. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Post-Vakzinierungs-Antikörperlevel bei den RA-Patienten im Vergleich zu den Kontrollen signifikant geringer ausfielen (Ratio 0,44; 95% KI 0,31-0,63) und wiederum signifikant geringer waren unter einer JAK-Inhibitor/Methotrexat-Kombination gegenüber einer JAK-Inhibitor-Monotherapie (Ratio 0,43; 95% KI 0,24-0,79). UEs waren zwar häufig, aber meistens nur mild bis moderat. Ein RA-Patient entwickelte einen HZ und bei sechs Patienten (6,5 %) kam es nach der Impfung zu einer erhöhten RA-Krankheitsaktivität.
Im Ergebnis bot der Shingrix-Impfstoff bei den meisten Patienten auf JAK-Hemmern eine serologische Immunogenität bei akzeptablem Sicherheitsprofil – die entsprechenden Empfehlungen für die Shingrix-Impfung speziell in dieser vulnerablen Population klar unterstützend.
Quelle: Rheumatology 2023; doi: 10.1093/rheumatology/kead552