In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden 30 PSS-Patienten (Anti-Ro positiv, mit IFN-Gensignatur) im Verhältnis 3:1 auf RSLV-132 10 mg/kg i.v. oder Placebo in den Wochen 0, 1, 2 und dann alle 2 Wochen bis Woche 12 randomisiert. Hydroxychloroquin, andere immunmodulierende Therapien oder Prednisolon >10 mg/Tag waren nicht gestattet. Es gab keine Vorgabe im Hinblick auf eine Mindestaktivität im EULAR Sjogren’s Syndrome Disease Activity (ESSDAI)- oder EULAR Sjogren’s Syndrome Patient Reported Index (ESSPRI)-Score. Als klinische Endpunkte erfasst wurden neben dem ESSDAI und ESSPRI der FACIT-F, Fatigue VAS-Score (0-100), Profile of Fatigue (ProF; 0-7) und zur neuropsychologischen Bewertung der Digit Symbol Substitution Test (DSST) – jeweils als Veränderung von Baseline bis Woche 14.
Im RSLV‐132-Arm zeigten sich von Baseline bis Tag 99 klinisch relevante Verbesserungen im ESSPRI-Score (p=0,27), FACIT‐F-Score (p=0,05), ProF-Score (p=0,07) und DSST (p=0,02), während dies unter Placebo nicht der Fall war. Kein Effekt zeigte sich in Bezug auf den ESSDAI-Score, der aber zu Baseline mit 3 (RSLV-132) bzw. 5 (Placebo) ohnehin niedrig war. Signifikant verbessert zeigte sich im Vergleich zu Placebo insbesondere die mentale Komponente des ProF (+1,53 vs. -0,06 Punkte; p=0,046) und konsistent dazu das Absolvieren des DSST (-16,4 vs. +2,8 sec.; p=0,024). Es zeigte sich ferner eine signifikante Korrelation dieser Verbesserungen mit einer gesteigerten Expression bestimmter IFN-induzierbarer Gene (je p<0,05). Die Verträglichkeit von RSLV-132 war gut und vergleichbar mit Placebo. Auch wenn die kleine Studie keine genaueren Aussagen zulässt, erscheint angesichts der guten Wirkung auf Fatigue eine weitere Evaluation sinnvoll.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2020; 73(1): 143-150