PSORIASIS-ARTHRITIS

Neuer Biomarker zur Identifizierung von Overlap mit CED

Bei Patienten mit axialer SpA tritt häufig eine begleitende chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), insbesondere ein Morbus Crohn (MC) auf. Dänische Experten um Signe Holm Nielsen, Herlev, untersuchten die Assoziation zwischen Biomarkern des Kollagenabbaus in gesunden Kontrollen und Patienten mit axSpA, MC und MC-axSpA-Overlap mit dem Ziel, Biomarker zur Identifizierung von Patienten zu finden, die sowohl eine axSpA als auch einen Morbus Crohn aufweisen.

Die ASAS-Kriterien erfüllende Patienten mit axSpA (n=13), solche mit Biopsie-bestätigtem MC (n=14), Patienten mit axSpA/MC-Overlap (n=10) und gesunde Kontrollen (n=11), die einer Routine-Koloskopie unterzogen wurden, gingen in die Untersuchung ein.

Erfasst wurden Kollagen-Biomarker für Typ III, IV, VI und X (C3M, C4M, C6M and C10C) in Plasma-Proben aller Probanden. Eine statistische Analyse (ANCOVA) wurde adjustiert auf das Alter durchgeführt, ferner eine AUROC-Analyse und Spearman-Korrelationen. Im Ergebnis war C4M signifikant höher in Patienten mit axSpA/MC-Overlap im Vergleich zu axSpA, MC und den gesunden Kontrollen (alle p<0,0001). In einer AUROC-Analyse zeigte C4M eine komplette Separation zwischen Patienten mit axSpA/MC-Overlap gegenüber den gesunden Kontrollen und Patienten mit axSpA oder MC mit einer AUC von 1,00 (p=0,0001). Keine Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich für C3M, C6M und C10C. Es gab keine Korrelationen zwischen den Kollagen-Biomarkern und CRP, BASDAI, SCCAI (Simple Clinical Colitis Activity Index) oder dem HBI (Harvay-Bradshaw Index für Morbus Crohn).

Der Abbau von Typ IV-Kollagen, quantifiziert durch C4M, differenziert somit vollständig Patienten mit axSpA/MC-Overlap von solchen mit axSpA oder MC, einen exzessiven Kollagenabbau und epithelialen Turnover anzeigend. Sollten sich diese Befunde bestätigen, könnte C4M genutzt werden, um Patienten mit beiden Erkrankungen zu identifizieren.

Quelle: J Rheumatol 2022; doi: 10.3899/jrheum.220142