AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Neue Erkenntnisse zu Genderaspekten gewonnen

Bei axSpA sind geschlechtsspezifische Unterschiede auch in Therapie und Outcome zu beachten. Das Ziel einer von Denis Poddubnyy, Toronto (Kanada), und internationalen Kollegen publizierten Post-hoc-Analyse der PROOF-Studie war es, die Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer ASDAS niedrigen Krankheitsaktivität (LDA) und inaktiven Krankheit (ID) bei Männern und Frauen mit kürzlich diagnostizierter axSpA nach einem Jahr zu bewerten.

In die Post-hoc-Analyse der multinationalen Beobachtungsstudie PROOF wurden 1.385 Patienten mit kürzlich diagnostizierter (≤12 Monate) axSpA und vorliegenden Baseline- und 1-Jahres-Daten eingeschlossen. Sie wurden anhand zentraler Röntgenaufnahmen als nicht radiografische (nr)-axSpA (n=477 [34 %]; 47 % Männer) oder radiografische (r)-axSpA (n=908 [66 %]; 71 % Männer) klassifiziert. Demografische Daten, Krankheitsmerkmale und Therapie wurden zu Beginn und jährlich erhoben. Die Krankheitsaktivität nach 12 Monaten wurde mittels Axial Spondyloarthritis Disease Activity Score (ASDAS) bewertet.

Im Ergebnis erhielten Männer mit nr-axSpA häufiger TNF-Inhibitoren (TNFi) als Frauen (15 vs. 9 %; p=0,0238), ebenso bei r-axSpA (20 vs. 13 %; p=0,0118). Nach einem Jahr stieg die TNFi-Anwendung an und blieb bei Männern mit r-axSpA signifikant höher (34,9 vs. 28,1 %; p=0,0497), nicht jedoch bei nr-axSpA. Signifikant mehr Männer mit nr-axSpA erreichten eine ASDAS LDA (46,0 vs. 27,1 %; p=0,0002) und ID (21,7 vs. 9,6 %; p=0,0013), bei r-axSpA zeigte sich hingegen kein signifikanter Unterschied.

Weibliches Geschlecht war bei nr-axSpA mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit für das Erreichen von LDA und ID assoziiert (Odds Ratio, OR, Männer vs. Frauen, LDA 2,23 [95% KI 1,45-3,42]; ID 2,40 [95% KI 1,39-4,12]).

Frauen mit nr-axSpA, jedoch nicht mit r-axSpA, erreichten nach einem Jahr somit seltener eine ASDAS LDA und ID als Männer. Die Daten unterstreichen die Notwendigkeit, Diagnose und Schmerzursachen bei axSpA-Patienten sorgfältig zu prüfen.

Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf447