In der Studie erfasst wurden Infliximab, Adalimumab, Etanercept, Golimumab und Certolizumab Pegol, die primär bei rheumatoider Arthritis, ankylosierender Spondylitis, entzündlichen Darmerkrankungen, Psoriasis oder anderen Autoimmunerkrankungen verschrieben wurden. Mit dem Standardized MedDRA Query (SMQ) wurden Berichte über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (ADRs) unter TNFα-Inhibitoren im Zusammenhang mit SLE aus der FAERS-Datenbank ab dem 1. Datenabrufquartal bis zum 4. Quartal 2023 gesammelt.
Die Risiken unerwünschter Ereignisse wurden mit der Reporting Odds Ratio (ROR)- und Bayesian Confidence Interval Propagation Neural Network (BCPNN)-Methode untersucht. Identifiziert wurden 12.080 Berichte über TNFα-Inhibitoren-induzierten SLE, darunter 90 % mit schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Ereignissen und Todesfällen. Obwohl bei der FDA gemeldeten ADRs mit erheblichen Meldeverzerrungen zu rechnen ist, handelt es sich um eine Analyse der bislang größte Kohorte mit TNF-induziertem Lupus.
Wichtige Erkenntnisse aus dieser Analyse sind: Todesfälle wurden für alle TNF-Inhibitoren gemeldet, am häufigsten betroffen waren Certolizumab Pegol und Etanercept. Die Zeit bis zum Auftreten von Lupus unterschied sich: Länger (>7 Monate) für Infliximab, Adalimumab und Etanercept, kürzer (~2 Monate) für Golimumab und Certolizumab Pegol.
Die Stärke der Assoziation rangierte wie folgt: Infliximab > Adalimumab > Certolizumab pegol > Golimumab > Etanercept. Medikationsspezifisch fand sich häufiger eine SLE-Arthritis in der Subgruppe von Männern mit Adalimumab, ein erhöhtes Lupusnephritis-Risiko im Zusammenhang mit Etanercept bei Kindern (0–14 Jahre) und – wenn auch sehr selten – eine Assoziation von Infliximab mit schwerer Lupus-Perikarditis und Lupus-Pleuritis.
Insgesamt legt die Studie nahe, dass die systemischen Manifestationen des durch TNFα-Inhibitoren induzierten SLE mild bis lebensbedrohlich sein können, inklusive Hautbeteiligung, Arthritis, Pleuritis, Perikarditis und Niereninsuffizienz – auf ein Monitoring für solche Komplikationen ist zu achten. Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu validieren.
Quelle: Sci Rep 2025; 15: 6838