RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Neue Daten zur Sicherheit von Methotrexat

Obwohl Methotrexat (MTX) nunmehr seit Dekaden die First-line-Therapie bei früher RA darstellt, sind die Prävalenzraten für unerwünschte Ereignisse (UE) im ersten Behandlungsjahr sowie Prädiktoren hierfür relativ wenig untersucht. Britische Rheumatologen um Suzanne M.M. Verstappen, Manchester, studierten diese nun anhand von Daten der UK Rheumatoid Arthritis Medication Study (RAMS), einer prospektiven Kohorte von RA-Patienten mit MTX als Erstmedikation.

In die Analyse eingeschlossen wurden 1.069 erwachsene RA-Patienten (65 % Frauen) mit einer Symptomdauer ≤2 Jahre, denen erstmals MTX verordnet wurde (zu Beginn fast alle oral, etwa 25 % wechselten später auf die s.c.-Formulierung). Auftretende UE wurden bei Gesprächen mit den Patienten bei den 6- und 12-Monats-Follow-up-Visiten dokumentiert. Die Prävalenz von UE wurde erfasst für die Zeiträume 0-6, 6-12 und 0-12 Monate. Die Assoziationen zwischen Baseline-Charakteristika und UEs wurden mittels multivariabler logistischer Regression ermittelt. Nach 6 bzw. 12 Monaten nahmen 89,5 bzw. 84,4 % der Patienten weiter MTX ein (13,9 bzw. 22,8 % nahmen zu diesen Zeitpunkten andere DMARDs inklusive Biologika ein, 27,5 und 18,4 % orale Glukokortikoide). 77,5 % der Patienten mit früher RA berichteten ≥1 UE, am häufigsten handelte es sich dabei um gastrointestinale (42,0 %), neurologische (28,6 %), mukokutane (26,0 %), pulmonale (20,9 %), hepatische (18,0 %) und hämatologische UEs (5,6 %).

Faktoren für ein erhöhtes UE-Risiko waren weibliches Geschlecht (gastrointestinal, mukokutan, neurologisch) und Alkoholkonsum (Brechreiz, Alopezie, mukokutane Beschwerden). Ein höheres Alter, eine höhere eGFR und Alkoholkonsum waren seltener mit hämatologischen UE assoziiert. Obwohl UEs im ersten Behandlungsjahr mit MTX sehr häufig berichtet wurden, waren diese in der Regel nicht schwerwiegend.

Eine genauere Lektüre der lesenswerten Studie lohnt sich, um Patienten über eine gute Aufklärung die mitunter vorhandene Angst vor MTX zu nehmen und die Therapieadhärenz zu verbessern.      

Quelle: Rheumatology 2022; doi: 10.1093/rheumatology/keab917