In der Studie wurden 1.176 PF-ILD-Patienten im Verhältnis 1:1:1 auf Nerandomilast 2x 18 mg/Tag (n=391), Nerandomilast 2x 9 mg/Tag (n=393) oder Placebo (n=392) randomisiert. Die Randomisierung erfolgte stratifiziert nach Hintergrundtherapie (mit/ohne Nintedanib; 43,5 vs. 56,5 %) und dem fibrotischen Muster in der HRCT (UIP vs. Non-UIP). Primärer Endpunkt war die absolute Änderung der forcierten Vitalkapazität (FVC) zu Woche 52 versus Baseline.
Die adjustierte mittlere Änderung der FVC nach 52 Wochen betrug -98,6 ml (95% KI -123,7 bis -73,4) in der Nerandomilast 18 mg-Gruppe, -84,6 ml (95% KI -109,6 bis -59,7) in der Nerandomilast 9 mg-Gruppe und -165,8 ml (95% KI -190,5 bis -141,0) im Placeboarm, entsprechend einer adjustierten Therapiedifferenz von 67,2 ml (95% KI 31,9-102,5; p<0,001) bzw. 81,1 ml (95% KI, 46,0-116,3; p<0,001) zugunsten von Nerandomilast 18 oder 9 mg. Die Effektivität war mit und ohne Nintedanib vergleichbar. Wie schon in der Parallelstudie zur IPF zeigte sich im sekundären Endpunkt (Zeit bis zur ersten akuten Exazerbation, respiratorisch-bedingte Hospitalisierung oder Tod) nach 52 Wochen nur ein positiver Trend, mit numerisch weniger Todesfällen unter Nerandomilast 18 mg (n=24/6,1 %)
bzw. 9 mg (n=33/8,4 %) versus Placebo (n=50/12,8 %). Das häufigste unerwünschte Ereignis (UE) war Diarrhö (36,6 und 29,5 % unter Nerandomilast 18 bzw. 9 mg vs. 24,7 %). Schwere UE waren in den drei Studiengruppen vergleichbar. Bei Patienten mit progressiver Lungenfibrose führte somit Nerandomilast über 52 Wochen zu einem geringeren Rückgang der FVC als mit Placebo – längerfristige Daten blieben abzuwarten, eine künftige Zulassung erscheint realistisch.
Quelle: N Engl J Med 2025; doi: 10.1056/NEJMoa2503643