Patienten mit diagnostizierter RZA wurden prospektiv rekrutiert und ihre mLOY-Belastung in Leukozyten analysiert. Der optimale mLOY-Schwellenwert zur Vorhersage eines Rezidivs wurde mithilfe der ROC-Kurve und des Youden-Index bestimmt. Das rezidivreie Überleben wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse und Log-Rank-Test bewertet. Die Konzentrationen ausgewählter proinflammatorischer Zytokine wurden mittels Multiplex-Array quantifiziert.
Insgesamt wurden 74 RZA-Patienten eingeschlossen (im Mittel 76,0 Jahre). Zum Zeitpunkt der Aufnahme wiesen 25,7 % eine aktive Erkrankung auf. Rezidive traten bei 23,0 % der Patienten auf. Die mediane mLOY-Belastung betrug 17,8 %. Für die Rückfallvorhersage wurde ein optimaler Schwellenwert von 10,2 % identifiziert. Patienten über diesem Cut-off hatten ein signifikant höheres Rückfallrisiko (p<0,001) mit einem kürzeren rezidivfreien Überleben (647 vs. 992 Tage; p<0,001). Eine multivariate Cox-Regression bestätigte mLOY >10,2 % als unabhängigen Prädiktor für Rezidive (Hazard Ratio, HR 17,4, 95 % KI 3,5–86,0; p=0,003). In der Multiplex-Analyse war mLOY über die gesamte Kohorte hinweg positiv mit Interleukin (IL)-6 assoziiert (p=0,045; r=0,24), wobei Patienten mit einem mLOY >10,2 % in Remission erhöhte IL-6-Werte aufwiesen (p=0,010). Bei Patienten unter IL-6-Rezeptor-Inhibition in Remission zeigte sich eine signifikante positive Korrelation von mLOY mit IL-6 (p=0,002; r=0,54) und IL-17A (p=0,026; r=0,40).
Diese Studie ist die erste, die mLOY als starken, unabhängigen Prädiktor des Rezidivlrisikos identifiziert und mLOY mit einer veränderten proinflammatorischen Signalgebung bei RZA in Verbindung bringt. Die Ergebnisse legen nahe, dass mLOY als prognostischer Biomarker fungieren und eine Rolle in der Pathophysiologie der RZA spielen könnte.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; doi: 10.1016/j.ard.2025.06.2133
