In der Studie wurden allen Teilnehmern, bei denen zwischen 2004-2018 (histologisch bestätigt) ein Basalzellkarzinom (BCC; n=131.447), Plattenepithelkarzinom (SCC; n=18.661) oder malignes Melanom (MM; n=26.068) diagnostiziert wurde, jeweils 10 auf Alter und Geschlecht gematchte Personen gegenübergestellt.
Die Hautkrebspatienten hatten gemäß einer logistischen Regressionsanalyse im Vergleich häufiger MTX (kumulative Dosis ≥2,5 g z. B. aufgrund RA oder Psoriasis) erhalten (adjustierte Odds ratios, ORs von 1,29 [95% KI 1,20-1,38], 1,61 [95% KI 1,37-1,89] und 1,35 [95% KI 1,13-1,61]). Mit kumulativ höheren MTX-Dosen (>7,5 g) stieg das Risiko noch weiter an (OR 1,48 für BCC und 1,57 für SCC), für das maligne Melanom war hingegen keine signifikante Assoziation mit dem Anstieg der kumulativen MTX-Dosis erkennbar.
Ein erhöhtes Risiko ist insbesondere bei Psoriasis-Patienten zu vermuten. Bei diesen zeigte sich nur für das BCC eine signifikante Assoziation (OR 1,22 bzw. OR 1,46 bei kumulativer MTX-Dosis >7,5 g), nicht aber für SCC und MM, was daran liegen könnte, dass gerade diese Subgruppe sich weniger Sonnenlicht aussetzt. Auch wenn sich aus einer solchen epidemiologischen Studie keine Kausalität für ein erhöhtes Risiko für nicht-melanozytären Hautkrebs ableiten lässt, ist dieses Sicherheitssignal im Verbund mit den Befunden aus der randomisierten, kontrollierten CIRT-Studie ernst zu nehmen.
Bei allen Patienten, auch solchen mit RA, ist daher unter MTX sicher ein regelmäßiges Hautkrebs-Screening im Verbund mit einem möglichst guten Sonnenschutz zu empfehlen.
Quelle: Br J Cancer 2023;
doi: 10.1038/s41416-023-02172-7