RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Methotrexat-Osteopathie: Nach Insuffizienzfraktur MTX unbedingt stoppen

Zwei kürzlich veröffentlichte Fallserien und frühere Fallberichte haben seltene, mit Methotrexat (MTX)-assoziierte Insuffizienzfrakturen beschrieben und die MTX-Osteopathie in den Fokus gerückt. Mittels einer retrospektiven monozentrischen Fallaktenüberprüfung von Patienten, die an MTX-assoziierten Insuffizienzfrakturen litten, untersuchten jetzt schottische Experten um Barbara Hauser, Edinburgh, ob die Fortführung von MTX nach einer Insuffizienzfraktur das zukünftige Frakturrisiko beeinflusst.

Analysiert wurde das Auftreten nachfolgender Frakturen sowie die Frakturheilung bei Patienten, die MTX nach einer ersten Fraktur weiterführten oder absetzten. Insgesamt 33 Patienten mit charakteristischen MTX-Insuffizienzfrakturen der unteren Extremitäten wurden identifiziert. Die mittlere MTX-Dosis betrug 20 mg/Woche bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 10,7 Jahren. MTX wurde bei 21 von 32 Patienten nach der ersten Insuffizienzfraktur fortgesetzt. Fast alle Patienten (95,2 %), die MTX weiterführten, erlitten entweder weitere Insuffizienzfrakturen (67 %) oder größere osteoporotische Frakturen (33 %). In der Gruppe, die MTX nach der ersten Insuffizienzfraktur absetzte, traten signifikant weniger Frakturen auf (27,3 %; p<0,001). Eine Kaplan-Meier-Analyse zeigte, dass Patienten, die MTX nach der ersten Insuffizienzfraktur fortsetzten, im Laufe der Zeit signifikant häufiger eine weitere Fraktur erlitten als Patienten, die es absetzten (p=0,042). Das Absetzen von MTX war mit einer größeren klinischen Verbesserung der Schmerzen (77,8 vs. 36,4 %; p= 0,036) und Belastbarkeit (71,4 vs. 22,7 %; p=0,030) während der Frakturheilung verbunden.

Bei Patienten mit MTX-assoziierten Insuffizienzfrakturen ist dessen Fortführung mit einem hohen Risiko weiterer Frakturen verbunden. Es ist daher wichtig, solche Insuffizienzfrakturen zu erkennen und MTX abzusetzen, um das zukünftige Frakturrisiko zu minimieren.              

Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(4): 554-561