In die Studie wurden 58 therapienaive Patienten mit früher (≤1 Jahr) und hoch aktiver axSpA eingeschlossen. Initial wurden diese einer Ileokoloskopie mit histopathologischer Bewertung der Darmschleimhaut unterzogen, dann erhielten sie für 4 Wochen zwei NSAR in optimaler Dosis. Stellte sich keine inaktive Krankheit (ASDAS-CRP <1,3) oder klinisch bedeutende Verbesserung (ΔASDAS-CRP ≥ 1,1, resultierend in niedriger Krankheitsaktivität [ASDAS-CRP <2,1]) ein, wurde eine Monotherapie mit s.c. 50 mg Golimumab alle 4 Wochen eingeleitet. Die Patienten wurden bis zum Erreichen einer anhaltenden klinischen Remission (ASDAS-CRP <1,3 bei zwei konsekutiven Visiten mit 12 Wochen Abstand) oder zum Ende der Studie beobachtet. Nach Erreichen eines ASDAS-CRP <1,3 wurden alle Medikamente abgesetzt und die Möglichkeit einer medikamentenfreien Remission untersucht.
Mikroskopische (überwiegend akute) Darmentzündungen fanden sich überraschend sogar häufiger bei Patienten mit als ohne anhaltender klinischer Remission (28,6 vs. 21,1 %; p=0,6), waren also nicht prädiktiv für das Therapieansprechen. Eine Eskalation von NSAR auf Golimumab war bei 72,7 % der Teilnehmer erforderlich. Der primäre Endpunkt der anhaltenden klinischen Remission wurde von beachtlichen 61,8 % der Patienten erreicht. Das Absetzen der Therapie führte bei 78,1 % der Patienten innerhalb eines Jahres zu einem Rückfall (zu 72 % bei jenen, die zuvor auf Golimumab waren) – nicht ganz überraschend angesichts früherer Studien bei etablierter axSpA, die eher für eine Dosisreduktion sprachen. Somit wurde ein Therapieziel, eine anhaltende klinische Remission unter rasch begonnener Anti-TNF-Therapie bei früher, therapienaiver axSpA bemerkenswert häufig erreicht, der Versuch eines vollständigen Absetzens der Medikation scheiterte jedoch meistens. Auch eine Risikostratifizierung nach dem Vorhandensein einer mikroskopischen Darmentzündung hatten keine zusätzlich Nutzen – hier war man davon ausgegangen, dass diese als wichtiger Prädiktor des Therapieansprechens und Outcomes fungieren könnte.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2025; doi: 10.1002/art.43283