RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Malignitäten unter JAK-Inhibitoren im Fokus

Nach der ORAL Surveillance-Studie bleibt es schwierig, das mit Januskinase (JAK)-Inhibitoren assoziierte Krebsrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) in Relation zu Anti-TNF-Therapien adäquat einzuschätzen. US-amerikanische Experten um Shyfuddin Ahmed, Rockville, prüften jetzt in einer Fall-Kontroll-Studie bei älteren RA-Patienten das Risiko für Malignitäten unter JAK-Inhibitoren und Biologika.

In die Studie eingeschlossen wurden zwischen 2014 und 2019 RA-Patienten ≥65 Jahre aus der Surveillance, Epidemiology, and End Results (SEER)-Medicare-Datenbank. Fälle waren Personen mit einer erstmals in den SEER-Registern diagnostizierten Krebserkrankung (n=12.463). Als krebsfreie Kontrollen (n=38.345) fungierten in SEER-Gebieten lebende Medicare-Rezipienten. Die Exposition gegenüber JAK- bzw. TNF-Inhibitoren und anderen bDMARDs wurde anhand von Verordnungen ermittelt. Mittels logistischer Regression wurden adjustierte Odds Ratios (aORs) geschätzt. Ein JAK-Hemmer wurde 1,9 % der Fälle und 2,0 % der Kontrollen verschrieben. Bei den Patienten, die einen JAK-Inhibitor erhielten, betrug die mittlere Expositionsdauer 1,8 Jahre. Das Gesamtkrebsrisiko war nicht mit der Exposition gegenüber JAK-Inhibitoren (aOR 1,04, 95% KI 0,87-1,26), TNF-Inhibitoren (aOR 0,98; 95% KI 0,92–1,05) oder anderen bDMARDs (aOR 0,98; 95% KI 0,90-1,07) verbunden.

Allerdings war die JAK-Inhibitor-Exposition mit einem signifikant erhöhten Lungenkrebsrisiko (OR 1,40; 95% KI 1,06–1,87) assoziiert, insbesondere bei Männern (OR 2,12; 95% KI 1,14–3,94) und bei Exposition über ≥2 Jahre (OR 1,52; 95% KI 1,01–2,28). Bei Frauen waren JAK-Inhibitoren mit einem geringeren Brustkrebsrisiko verbunden (OR 0,62; 95% KI 0,39–0,97).

Bei älteren Erwachsenen mit RA waren JAK-Inhibitoren somit über <2 Jahre nicht mit einem allgemeinen Anstieg des Krebsrisikos verbunden. Das Lungenkrebsrisiko war jedoch erhöht, weshalb JAK-Inhibitoren gerade bei Rauchern vermieden werden sollten.

Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf092