SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Lupus-Nephritis: Stellenwert von Hydroxychloroquin untermauert

Hydroxychloroquin (HCQ) schützt die Nierenfunktion bei Lupusnephritis (LN), indem es Schübe verhindert. Dennoch zeigen einige Kohortenstudien keinen signifikanten Nutzen von HCQ für die Nierenfunktion. Um diese widersprüchlichen Ergebnisse zu klären, werteten US-amerikanische Rheumatologen um Shivani Garg, Madison, Daten einer retrospektiven, longitudinalen Inzidenz-LN-Kohorte aus, um die zeitabhängigen Effekte von HCQ auf den Rückgang der Nierenfunktion bei LN zu untersuchen.

In die Kohorte eingeschlossen wurden 209 Patienten (im Mittel 38 Jahre, 75 % Frauen, 79 % zu Beginn auf HCQ) mit neu diagnostizierter, bioptisch gesicherter LN. Kreatininwerte zum Zeitpunkt der LN-Diagnose bis zur letzten Nachbeobachtung wurden erfasst, um die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) zu berechnen. Unter Verwendung der HCQ-Exposition als zeitabhängige Kovariate wurde die Assoziation zwischen HCQ-Exposition und einem anhaltenden eGFR-Abfall von ≥30 % und ≥40 % untersucht. Darüber hinaus wurde der jährliche eGFR-Abfall nach HCQ-Exposition unter Verwendung einer linearen Analyse gemischter Modelle berechnet.

Insgesamt erlitten 33 % bzw. 23 % der Patienten im Verlauf einen eGFR-Abfall von ≥30 % bzw. ≥40 %. Die zeitvariable HCQ-Exposition war mit einem um 60 % bzw. 62 % geringeren Risiko eines eGFR-Abfalls von ≥30 % bzw. ≥40 % assoziiert, nach Adjustierung mittels Propensity Scores. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz Stadium ≥3 zeigte sich ein um 77 % geringeres Risiko für einen eGFR-Abfall bei HCQ-Anwendung. Die HCQ-Exposition verringerte letztlich den jährlichen eGFR-Abfall innerhalb der ersten 5 und 10 Jahre nach Diagnosestellung um 5,12 bzw. 3,17 ml/min/1,73 m2. Die Anwendung von HCQ war mit frühen und langfristigen Vorteilen für die Nierenfunktion bei LN verbunden, auch bei Patienten mit höhergradiger chronischer Niereninsuffizienz. Der in Leitlinien empfohlene universelle Einsatz von HCQ bei LN-Patienten wird durch diese Daten eindrücklich gestützt.

Quelle: Arthritis Care Res 2025; doi: 10.1002/acr.25616