RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Lungenultraschall potenziell hilfreich bei ILD-Screening

Die mit rheumatoider Arthritis assoziierte interstitielle Lungenerkrankung (RA-ILD) ist mit einer hohen Sterblichkeit verbunden – es fehlen wirksame Screening-Tools. Ein belgisches Team um Wim Wuyts, Leuven, verglich jetzt symptomgestützte Untersuchungen und den Lungenultraschall (LUS) als potenzielle Screening-Tools.

Insgesamt 116 erwachsene RA-Patienten, die sich in einer rheumatologischen Ambulanz vorstellten, wurden hochauflösenden CT (HRCT)-Scans, Lungenfunktionstests sowie einem LUS (72 Zonen) unterzogen und füllten Fragebögen zu Symptomen aus, so eine visuelle Analogskala (VAS) für Husten und eine modifizierte Medical Research Council Dyspnoe-Skala (mMRC). Kruskal-Wallis-Tests bewerteten die Korrelation zwischen dem klinisch-radiologischen HRCT-Score (keine ILD, unspezifische Abnormitäten, subklinische ILD oder ILD) und den B-Linien im LUS, der Diffusionskapazität (DLCO%pred), forcierten Vitalkapazität (FVC%pred), VAS Husten und mMRC. Mithilfe von Sensitivitäts- sowie Spezifitätsanalysen wurden symptomgestützte Fragebögen und die Anzahl der B-Linien zur Detektion von RA-ILD bewertet und die Area under the Receiver Operating Characteristics (AUROC) zur Erkennung klinischer ILD und subklinischer ILD berechnet.

Bei 11,8 % der Patienten wurde im HRCT eine ILD festgestellt. Zusätzlich wurde bei 5 % die Diagnose subklinischer interstitieller Lungenveränderungen gestellt. Die Anzahl der B-Linien war am stärksten mit dem klinisch-radiologischen Score assoziiert (c²=41,2; p<0,001). Die DLCO%pred korrelierte ebenfalls signifikant mit dem klinisch-radiologischen Score (c²=27,4; p<0,001), nicht hingegen die FVC%pred, VAS Husten und mMRC. Husten und Dyspnoe waren in den Sensitivitäts- sowie Spezifitätsanalysen nur schwach prädiktiv für den ILD-Score, während B-Linien AUROCs >0,9 subklinische und klinische ILD vorhersagten.

Als Fazit ziehen die Autoren, dass der LUS ein vielversprechendes Screening-Tool zur Früherkennung von RA-ILD ist und dabei symptomgestützte Fragebögen oder das Vorhandensein von Dyspnoe oder Husten übertrifft.

Quelle: RMD Open 2025; 11(1): e005283