Publiziert wurden die Daten von 1.066 ERE-Patienten (im Mittel 62 Jahre, 76 % Frauen; 41 % mit RA, 26 % mit Kollagenosen, 17 % mit Spondylarthritiden inkl. Psoriasis-Arthritis, 16 % mit Vaskulitiden). Zu Baseline nahmen 66 % der Teilnehmer GK ein (mediane Dosis 5 m/Tag). Etwas weniger als die Hälfte (49 %) hatte eine Osteopenie, 22 % Osteoporose und 31 % Fragilitätsfrakturen. Primärer Endpunkt war die BMD gemäß DEXA. Multivariate lineare Regressionsmodelle dienten zur Identifizierung von mit der BMD assoziierten Variablen auch jenseits der GK-Therapie. Im Ergebnis waren GK-Dosierungen von <5 mg Prednisonäquivalent/Tag, die kumulative Dosis und Dauer der GK-Therapie nicht mit negativen Effekten auf die BMD assoziiert. GK-Dosierungen ≥5 mg/Tag verloren ihre negative Assoziation mit dem BMD nach Adjustierung auf Einflussfaktoren (Alter, Geschlecht, Menopause, BMI, Krankheitsdauer, ALP-Spiegel, Gebrauch von Denosumab und Bisphosphonaten).
Bei RA-Patienten auf GK-Dosen >7,5 mg/Tag zeigte sich allerdings doch eine negative Beeinflussung der T-Scores, signifikant war dies aber nur bei jenen mit moderater bis hoher Krankheitsaktivität (DAS28-CRP >3,2). Eine Subgruppenanalyse zu 138 RA-Patienten, die GK 5 mg/Tag erhielten, offenbarte keine negativen Effekte, und zwar unabhängig vom DAS-CRP-Wert. Als Fazit lässt sich ziehen, dass GK in einer Dosierung von ≤5 mg/Tag eher unproblematisch sind, die positiven Effekte von GK auf die Entzündung wirken hier dem Risiko für eine Osteoporose entgegen. Bei RA sind negative Auswirkungen (<7,5 mg/Tag) bei inadäquat eingestellten Patienten evident, das Erreichen von einer Remission oder niedrigen Krankheitsaktivität (mit einer adäquaten DMARD-Therapie) kann dieses Risiko aber abschwächen.
Quelle: Ann Rheum Dis 2022;
doi: 10.1136/annrheumdis-2022-222339