In der Studie wurden 39 IMID-Patienten jeden Alters (20 mit SLE, 13 mit SSc, sechs mit IIM; medianes Alter 36 Jahre, 64 % weiblich), die zwischen März 2021 und Oktober 2024 eine CD19-gerichtete CAR-T-Zelltherapie in zwei Zentren in Deutschland erhielten und ≥30 Tage nachbeobachtet wurden, auf lokale organ-spezifische Reaktionen nach der CAR-T-Zell-Infusion untersucht, diese gemäß Lokalisation, Zeitpunkt und Dauer dokumentiert sowie der Schweregrad bewertet (Grad 1: spontane Auflösung; Grad 2: Glukokortikoid [GK]-Therapie aufgrund von Symptomen für ≥1 Woche oder bei relevanter Organbeteiligung; Grad 3: verlängerte oder neue Krankenhausaufnahme; Grad 4: intensivmedizinische Behandlung)..
Insgesamt wurden 54 als lokales Immuneffektorzellen-assoziiertes Toxizitätssyndrom (LICATS) bezeichnete Reaktionen bei 30 (77 %) Patienten dokumentiert, mit einer medianen Zeit des Auftretens von 10 Tagen (IQR 9–21) nach CAR-T-Zell-Infusion und einer medianen Dauer von 11 Tagen (5–14). LICATS trat ausschließlich während der B-Zell-Aplasie-Phase auf und betraf nur Organe, die zuvor durch die jeweilige IMID betroffen waren. Am häufigsten betroffene Organe waren die Haut (35 %) und Nieren (22 %). Die meisten Fälle von LICATS waren mild (Grad 1: 65 %; Grad 2: 30 %). Nur drei Fälle waren Grad 3. Alle LICATS-Ereignisse lösten sich ohne Folgeschäden auf. LICATS ist somit eine neue Form der Toxizität bei IMID-Patienten mit einer CD19 CAR-T-Zelltherapie, vermutlich basierend auf der Entfernung von Immunzellen aus den betroffenen Organen. Das LICATS ist selbstlimitierend, organspezifisch und üblicherweise nur mild ausgeprägt.
Quelle: Lancet Rheumatol 2025; 7(6): e424-e433