ANCA-ASSOZIIERTE VASKULITIDEN

Kombination aus Rituximab und Methotrexat als Ausweg

Mit der Frage, welche Therapie bei Patienten mit ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) eingeschlagen werden sollte, wenn weder eine Remissionsinduktion mit Cyclophosphamid noch Rituximab ans Ziel führt, beschäftigten sich Benjamin Terrier, Paris, und Kollegen des French Vasculitis Study Group. In einer retrospektiven Analyse des nationalen Registers werteten sie therapierefraktäre AAV-Patienten aus, die eine Kombination aus Rituximab und Methotrexat (MTX) erhalten hatten.

In die Studie eingeschlossen wurden 17 Patienten, alle mit Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), die zu 76 % ANCA-positiv waren (zumeist PR3-ANCA). Davon waren 16 (94 %) noch aktiv nach Rituximab und 11 (65 %) nach oralem und/oder i.v. Cyclophosphamid. Bei den Patienten war es im Median zu 3 (2-4) Rezidiven gekommen. GPA-Manifestationen, die einer Kombination aus Rituximab und MTX als Rescue-Therapie bedurften, waren subglottische oder Bonchialstenosen (n=6, 35 %), eine schwere HNO-Beteiligung (n=2, 12 %) sowie in je einem Fall Epiduritis und Pachymeningitis (je 6 %). Das mediane Follow-up mit der Kombination betrug 11  Monate. Nach sechs Monaten wurde ein globales Ansprechen bei 15 Patienten (88 %) erreicht, darunter ein partielles Ansprechen in 11(65 %) und ein komplettes Ansprechen in 4 Fällen (24 %). Zum Zeitpunkt der letzten Evaluation hatten 16 Patienten (94 %) ein globales Ansprechen erzielt. Bei 7 Patienten (41 %) kam es zu schweren unerwünschten Ereignissen (UE; Grad 3 oder 4), einschließlich Infektionen in 4 (24 %) und Hepatitis in 2 Fällen (12 %). Bei 4 Patienten (24 %) musste die Kombinationstherapie abgesetzt werden, jedoch nie aufgrund von Sicherheitsbedenken. Bei 2 Patienten (12 %) musste allerdings infolge von UE die MTX-Dosis reduziert werden. Ein Patient verstarb aus unbekannter Ursache.

Insgesamt könnte die Kombination aus Rituximab und MTX bei akzeptablem Sicherheitsprofil eine effektive Rescue-Therapie bei Patienten mit persistierenden, aktiven GPA-Manifestationen darstellen.

Quelle: Rheumatology 2021; doi: 10.1093/rheumatology/keab791